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Angesichts der "Airbus-Krise" als Folge der verspäteten Fertigstellung des Großraumflugzeugs A 380, der schwierigen Sanierung und der drohenden Massenentlassungen stellte der Stammtisch im Deutschen Haus fest, damit platze wieder einer der blauäugigen europäischen Blütenträume aus den 60er und frühen 70er Jahren.
Deren habe es viele gegeben, als sich die Westeuropäer an ihren politischen Kaminen angesichts des aus Moskau wehenden kalten sibirischen Ostwindes zusammenkuschelten, zugleich aber darauf aus waren, auf alle Fälle "die Deutschen einzubinden", die eigenen nationalen Interessen aber sorgsam zu wahren. Sie nahmen dabei in Kauf, daß die über ganz Europa verteilte Fertigung der Flugzeuge aufwendige Transporte zwischen den Standorten notwendig machte.
35 Jahre später erwartet der Stammtisch mit Sorge die "harten Schnitte, die es geben muß", wie ein Sprecher des Mutterkonzerns EADS ankündigte. Die Forderung des Bundeswirtschaftsministers Glos, "deutsche Standorte nicht einseitig zu belasten" und über einen Entzug von Rüstungsaufträgen an EADS zu spekulieren, spricht Bände. Fließt doch die Hälfte des deutschen Verteidigungsetats in die EADS-Kassen.
Tom Enders, der deutsche Co-Vorstandsvorsitzende der EADS, nahm die Erklärung von Glos
locker und tat sie "als Teil einer politischen Kulisse" ab, nicht ohne hinzuzufügen: "Dafür müsse man in unserer Industrie Verständnis aufbringen." Nichts "sei für die Ewigkeit in der Wirtschaft".
Der Stammtisch empfand es hilflos, als Hamburgs Wirtschaftssenator Uldall den Franzosen gegenüber den "Geist von Airbus" beschwor: "Der europäische Gedanke wird gefährdet, wenn ein Land versucht, den großen Gemeinschaftserfolg von ,Airbus in eine nationale Angelegenheit umzupolen." Als wenn dieser Geist nicht längst zu einem Gespenst geworden wäre, mei |
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