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Von El Greco bis Warhol

 
     
 
Vom 16. bis 21. August findet in Köln der 20. Weltjugendtag statt, zu dem rund eine Million Besucher, vor allem Jugendliche aus allen Teilen der Welt, und der neue Papst Benedikt XVI. erwartet werden. Als Höhepunkt des kulturellen Begleitprogramms zeigt das Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corboud noch bis zum 2. Oktober in Zusammenarbeit mit der Fondazione Gioventù Chiesa Spe-ranza (Stiftung Jugend Kirche Hoffnung
) des Vatikans eine hochkarätige Ausstellung mit Hauptwerken aus bedeutenden privaten, kirchlichen und Museumssammlungen in aller Welt. Unter dem Titel "Ansichten Christi" bietet diese Schau faszinierende Einblicke in die Geschichte der Christusdarstellung von der Antike bis zur Gegenwart.

Zur Vorbereitung der Kölner Ausstellung wurde eine Kooperation zwischen Vatikan, Erzbistum Köln und Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corboud ins Leben gerufen sowie ein prominent besetztes wissenschaftliches Komitee unter dem Vorsitz von Prof. Giovanni Morello (Pontificia Fondazione per in Beni e le Attività Artistiche della Chiesa) gegründet, dem unter anderen die Generaldirektoren der Vatikanischen und der Florentiner Museen angehören.

Die Ausstellung "Ansichten Christi" beleuchtet das Christusbild anhand herausragender Schlüsselwerke aus verschiedenen Blickwinkeln und führt dieses in spannungsreichen künstlerischen Dialogen vor Augen. So werden unter anderem Hauptwerke von Veronese, El Greco, Carracci und Rubens Arbeiten von Picasso, Newman, Beuys und Warhol gegenübergestellt. Bewußt verzichtet die inhaltliche Konzeption auf eine chronologische Ordnung, denn das Ziel ist nicht eine vorhersehbare Aneinanderreihung beliebiger Christusillustrationen, sondern ein facettenreicher, ebenso unterhaltsamer wie erhellender Ausstellungsessay am Beispiel künstlerischer Hauptwerke.

Die thematische Gliederung der Ausstellung in sieben Kapitel entspricht den sieben Sälen im Sonderausstellungsbereich des Wallraf-Richartz-Museums - Fondation Corboud: Anfang und Ende der Schau bilden die Darstellungen der Auferstehung und der triumphalen Wiederkehr Christi im Eingangssaal. Unter der Überschrift "Bilder vom Nicht-Darstellbaren" werden im folgenden Raum (gegen den Uhrzeigersinn) die Möglichkeiten aufgezeigt, die Künstler von der Antike bis ins späte 20. Jahrhundert gefunden und verwendet haben, um Christus nicht-figürlich, also im weitesten Sinne abstrakt oder "auf Umwegen" darzustellen. Der Saal "Urbilder des Antlitzes Christi" führt vor Augen, welche Folgen einige Gründungsbilder der christlichen Kunsttradition über die Jahrhunderte hinweg und bis in die Moderne hatten. Das Ausstellungskapitel "Christus und der Künstler" ist der intensiven, oft auch stark subjektiv geprägten Auseinandersetzung prominenter Künstlerpersönlichkeiten mit dem Christusbild gewidmet.

Das in der Ausstellung zentral gelegene graphische Kabinett reflektiert in herausragenden Meisterzeichnungen und -drucken aus der Sammlung des Museums die Themen der übrigen Säle und erweitert sie um die ganz eigenen, frömmigkeitsgeschichtlichen Aspekte der druckgraphischen Reproduktion.

Den im nächsten Raum ausgestellten Bildern von der Dualität Christi als Gott und Mensch folgt schließlich der Saal "Passion und Emotion". Dort wird der bis ins Mittelalter zurückreichenden Tradition von Mel Gibsons aufsehenerregendem Film "Passion Christi" nachgespürt und gefragt, wie durch Christus-Bilder über die Jahrhunderte hinweg Emotionen dargestellt und beim Betrachter geweckt werden.

Zur Ausstellung erscheinen ein Katalog, ein Ausstellungsflyer und ein Kurzführer. Eine umfangreiche Internetpräsentation steht unter www.museenkoeln.de/wrm  im Netz. Öffnungszeiten: dienstags 10 bis 20 Uhr, mittwochs bis freitags 10 bis 18 Uhr, am Wochenende 11 bis 18 Uhr. Vom 14. bis 23. August ist das Museum von 9 bis 23 Uhr geöffnet, auch montags! wrm

 Lovis Corinth: Das große Martyrium (Öl, 1907)
 
     
     
 
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