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Vorzeige-Republikaner und Gouverneur des US-Staats Kalifornien Arnold Schwarzenegger zeigt im Focus vom 24. Mai angesichts der Foltervorwürfe gegen sein Land ein gehöriges Maß Ratlosigkeit:
"Wenn ich diese Bilder auf den Titelseiten der Zeitungen sehe, geht es mir nicht anders als Ihnen. Unfaßbar ist das. Wie das passieren konnte? Das weiß ich genauso wenig wie Sie."
Anbiedernd froh gibt sich die FDP-Europawahlkandidatin Silvana Koch-Mehrin in der eigens von ihrer Partei eingerichteten "Silvana-Lounge" im Internet:
"Sie finden eine Partei vor, die ausgesprochen motiviert ist. Wir sind in den Umfragen inzwischen von fünf auf sieben Prozent bei Forsa geklettert."
Der künftige Bundespräsident Horst Köhler schlug am 11. Mai in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zum wiederholten Mal kritische Töne zur Integration an:
"In unseren Städten beobachten wir die Nichtintegration ganzer Bevölkerungsgruppen. Da sind meines Erachtens Anfänge einer Ghettobildung in Deutschland zu beobachten. Manche Soziologen warnen bereits, daß sich in unserer Gesellschaft eine neue Unterschicht bilden könnte."
Recht anschaulich formulierte Bayerns Innenminister Günther Beckstein am 24. Mai, wie die Grünen umgestimmt werden könnten, einem Kompromiß beim geplanten Zuwanderungsgesetz doch noch zuzustimmen:
"Da muß eben die Vergewaltigung durch Herrn Schröder erfolgen."
Der Verteidigungsminister der irakischen Übergangsregierung Ali Allawi lehnte am 25. Mai entgegen der Auffassung des US-Präsidenten einen langen Verbleib amerikanischer Truppen ab:
"Ich denke, es wird eine Frage von Monaten, nicht von Jahren sein."
Gegenüber der ARD macht der polnische Ex-Präsident Lech Walesa seinem Unmut über Deutschlands Europapolitik Luft:
"Was aber Europa angeht: Die EU hat ihren Platz in der Welt noch nicht gefunden. Ich würde sogar sagen, daß die europäischen Staaten, vor allem Deutschland und Frankreich, am Irak-Krieg eine Mitschuld tragen. Sie wußten, daß der Krieg kommen würde, haben es aber nicht zustande gebracht, ihn zu verhindern. Alle Organisationen, selbst die der Kanarienvögelzüchter, haben ein Programm, Europa hat keines."
Der Spiegel vom 17. Mai berichtet von einer neuen Spezialität des Goethe-Instituts bei Prüfungen der Deutschkenntnisse von Ausländern:
"Bei der sogenannten Hörverstehprüfung hat das Münchner Goethe-Institut, das die Tests entwickelt, nun neue Hürden aufgebaut: Der Text, den die Prüflinge zusammenfassen sollen, ist auf einer bundesweit verschickten Kassette in starker Berchtesgadener Sprachfärbung gesprochen. Die Durchfallquote, so Dozenten, ist denn auch deutlich höher als bei hochdeutsch gesprochenen Texten. Doch das Goethe-Institut will trotz Protestnoten der Deutschlehrer die Bayern-Kassette weiter verwenden. ,Schließlich müssen die Ausländer , sagt Michaela Perlmann-Balme, zuständige Referentin für Sprachprüfungen, ,auch österreichischen und Schweizer Tonfall verstehen können. "
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