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Zum Vorschlag von Bundestagspräsident Lammert (CDU), Deutsch als Landessprache ins Grundgesetz zu schreiben, meint die "Frankfurter Allgemeine" vom 26. Juni:
"In einer Zeit, in der die Pflege des Deutschen sogar in Goethe-Instituten (,Englisch ist ein Muß, Deutsch ist ein Plus ) einer beliebigen Folklore weicht, ist eine Verständigung über einen staatlichen Kulturauftrag nicht überflüssig. Jedenfalls nicht, solange die sogenannten Führungskräfte des Exportweltmeisters in Politik und Wirtschaft ihre Sprache verhunzen und aufgeben und damit dem Land und sich selbst kulturellen Boden entziehen."
Auch der Londoner "Guardian" vom 13. Juni kann sich dem Charme der WM in Deutschland nicht entziehen:
"Die Gewinner sind die Gastgeber. Wenn Sie hier wären, im vor Sonne Blasen schlagenden Deutschland, würden Sie mir ohne Zweifel zustimmen. Die lächelnde, höfliche, hilfsbereite Herangehensweise der Gastgeber ist über jeden Vorwurf erhaben: In Hotels, Taxis, Bars, Restaurants, Läden und Bahnhöfen - sogar deutsche Polizisten, aufs äußerste provoziert, haben sich in das Willkommenskomitee eingereiht."
"Focus"-Chefredakteur Helmut Markwort nimmt am 26. Juni den SPD-Fraktionsvize Joachim Poß aufs Korn, der dem Bundespräsident Horst Köhler "Besserwisserei" vorgeworfen hatte:
"Daß Abgeordnete wie Poß auf Reden des Bundespräsidenten so peinlich heftig reagieren, hat seine tiefere Ursache möglicherweise in der Erkenntnis, daß dieser Bundespräsident tatsächlich vieles besser weiß als mancher selbsternannte Fachmann."
Dem pflichtet auch der "Nordkurier" vom 21. Juni bei:
"Daß Köhler derartige Wahrheiten ausspricht und damit auch Kritik an der Regierung übt, ist nicht nur sein gutes Recht, sondern seine Pflicht. Mit Besserwisserei hat das nichts zu tun. Die Bemerkung von Poß fällt auf den SPD-Fraktionsvize und die ganze Koalition zurück, die außer der größten Steuererhöhung aller Zeiten und zusätzlicher Bürokratie - Stichwort: Antidiskriminierungsgesetz - nicht viel zu Stande bringt und immer stärker unter Druck gerät. Besserwisser hin oder her, was Deutschland braucht, sind vor allem Besserkönner."
In memoriam
Es ruhte Bayerns Hoffnung groß
auf Finnlands Bärenhunden,
doch Bruno war auch weiter los
und drehte seine Runden.
Zu fad schien Alpenbärenmief
den Finnenhundenasen:
Sie hielten ihn wohl instiktiv
für Rammeldunst von Hasen.
So ging der Bär statt auf den Leim
auf Nerven noch paar Tage -
für Hunde ging s inzwischen heim
und aufwärts, keine Frage:
In Finnland wird ab nun man ja
Europas Vorsitz führen,
und aufgebundne Bären da
sind leichter aufzuspüren!
Gonzalo de Braganza |
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