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Der Kommentator des „Hamburger Abendblatts“ äußert sich am 30. Oktober kritisch zur Afghanistan-Expedition der Bundeswehr:
„Die Parole, daß die deutsche Sicherheit auch am Hindukusch verteidigt werde, ist allenfalls über den Umweg amerikanischer Interessen verständlich. Vielleicht ist es in der Tat an der Zeit, die vielen Auslandseinsätze der auf manchen Feldern fadenscheinig gesparten Bundeswehr einer kritischen Neubewertung zu unterziehen.“
Der SPD-Verteidigungsexperte Jörn Thießen fürchtet in der „FAZ-online“ vom 31. Oktober hinsichtlich des deutschen Libanon-Einsatzes:
„Wenn der Einsatz keinen Effekt bringt, wird das die teuerste Seeübung, die wir bisher gemacht haben.“
FDP-Generalsekretär Dirk Niebel meint gegenüber der „Bild“-Zeitung zur Libanon-Mission:
„Diese Seefahrt ist nicht lustig. Wir sollten unsere Marine heimholen, ehe uns der Einsatz wirklich teuer zu stehen kommt. Das Mandat ist ungeklärt und darüber hinaus höchst gefährlich, wie die Zwischenfälle gezeigt haben.“
Die „Süddeutsche Zeitung“ vom 30. Oktober beklagt den Umgang mit den Bundeswehrsoldaten in Afghanistan:
„Eine verquere Debatte wie die jetzige kann man sich jedenfalls nicht häufig erlauben: Den Aufbauleistungen der Bundeswehr ist in vier Jahren weniger Aufmerksamkeit zuteilgeworden wie (sic!) den Umtrieben unreifer Soldaten in vier Tagen. Plötzlich sorgen sich Politiker um die Sicherheit der Bundeswehr in Afghanistan – und offenbaren damit nur ihre Ignoranz für tödliche Attacken, denen die Soldaten schon lange ausgesetzt sind.“
Im Wechselbad der Zeit
Wie von Brüssel anbefohlen, war es wieder mal so weit: Sonntag nachts auf leisen Sohlen kam das Aus der Sommerzeit.
Ist’s nicht toll, was die heut’ machen: Biegen die Bananen grad und nebst andern krummen Sachen drehn sie gar am Weltenrad!
Jetzo geht die Sonne munter eine Stunde früher auf – und entsprechend eher unter, doch das nimmt man wohl in Kauf.
Ob sich auch die Vögel ändern, wird ihr Dienstplan umgestellt? Nein, die zwitschern längst in Ländern, wo man nichts von Vorschrift hält.
Ärger bringen nur die Kühe, die man pünktlich melken soll: In der vorverlegten Frühe sind die Euter noch nicht voll!
Aber wie wir alle wissen – selbst wenn kaum es wer versteht – wird im nächsten März beflissen alles wieder umgedreht.
Gonzalo de Braganza
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