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Blair will zurück zur Kernkraft
Englands sozialdemokratische Regierung will laut einem Bericht des Senders BBC zurück zur Kernkraft. Nach einem Wahlsieg am 5. Mai plane Premierminister Tony Blair einen "offenen Dialog" über den Neubau von Atomkraft werken, so BBC. Erst vor zwei Jahren hatte London den schrittweisen Ausstieg aus der zivilen Nutzung der Atomenergie verkündet.
Öko-Blatt fährt Porsche 911
Zum 26. Geburtstag ihrer Zeitung hatte sich die Redaktion der linken Tageszeitung (taz) von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking einen Porsche 911 gewünscht. Der stellte dem Blatt tatsächlich den Wagen eine Woche lang zur freien Verfügung. Der taz zufolge war die Nobelkarosse die ganze Zeit hindurch für "Recherchefahrten" ausgebucht. Die taz war 1979 als radikal linkes, ökologisches und antikapitalistisches Kampfblatt gegründet worden.
Apel kritisiert Umbenennung
Der ehemalige SPD-Verteidigungsminister Hans Apel (73) hat sich entschieden gegen die Umbenennung der Mölders-Kaserne im niedersächsischen Visselhövede ausgesprochen. Der Deutschen Militärzeitschrift (DMZ) sagte er, "umtadelige Helden auf deutscher Seite" wie Mölders eigneten sich durchaus als Namensgeber für Bundeswehrkasernen und -einheiten. Werner Mölders galt als Flieger-As im Zweiten Weltkrieg. Im vergangenen März war bereits das zuvor nach ihm getaufte Jagdgeschwader in Neuenburg/Donau umbenannt worden.
Der DMZ sagte Apel weiter, die Tabuisierung der eigenen Geschichte sei für ihn "immer schwerer erträglich". Die pauschale Verurteilung der Waffen-SS lehnt der Sozialdemokrat ab. Die Deutschen müßten "endlich zu einem normalen Verhältnis" zur eigenen Vergangenheit finden. Hierzu gehöre auch die Anerkennung und Würdigung der Leistung deutscher Soldaten im Zweiten Weltkrieg.
Der 1932 in Hamburg geborene Hans Apel war übrigens 1955 aus Protest gegen die Wiederbewaffnung in die SPD eingetreten. Sein Vater sei im Krieg "als kleiner Nazi eingerückt", als "Christ und Pazifist" sei er dann zurückgekehrt, erklärte Apel vergangenen Dienstag im Hamburger Abendblatt seine damaligen Beweggründe. Bundeskanzler Helmut Schmidt diente er von 1974 bis 1978 als Finanz-, von 1978 bis 1982 als Verteidigungsminister. In die Schlußphase seiner Ministerkarriere fielen die harten Auseinandersetzungen um den Nato-Doppelbeschluß. In dieser Zeit geriet Apel ebenso wie sein Kanzler innerhalb der SPD immer mehr in die Isolation. Apel beklagt im Abendblatt den Niedergang gerade der Hamburger SPD, die von 57,4 Prozent bei der Bürgerschaftswahl 1961 auf zuletzt 30,5 Prozent gerutscht und von einst 45.000 Mitgliedern auf nur noch 12.000 geschrumpft sei. Apel zufolge ist dies das Ergebnis von Orientierungslosigkeit, Volksferne und ideologischer Verblendung. |
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