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Abkühlung zu USA
Das deutsch-amerikanische Verhältnis verschlechtert sich nach Meinung der Deutschen rapide. In einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen betrachteten im Mai 2002 noch 88 Prozent der Bundesbürger die beiderseitigen Beziehungen als "gut", nur neun von Hundert hielten sie auch damals schon für "schlecht". Im Januar dieses Jahres rutschte die Zahl für "gut" auf matte 52 Prozent, die "Schlecht"-Antworten stiegen auf 44 Prozent. Dies ist kein plötzlicher Ausrutscher - die Daten verdüsterten sich seit vergangenem Sommer kontinuierlich von Umfrage zu Umfrage.
Juden gespalten ?
Nach dem Abschluß des ersten Staatsvertrages zwischen der Bundesrepublik und dem Zentralrat der Juden befürchten Beobachter eine Spaltung des deutschen Judentums. Grund: Die "Union progressiver Juden" fühlt sich übergangen und erwägt, als selbständige Gruppe auf Beteiligung an den vereinbarten Bundeszuschüssen zu klagen. Die "Progressiven" rekrutieren ihre Anhänger vor allem unter Glaubensgenossen aus der ehemaligen Sowjetunion. Ihre Geschichte begann in Deutschland Ende des 18. Jahrhunderts, als Moses Mendelssohn die Tora ins Deutsche übersetzte. Bis 1933 dominierten die Progressiven das deutsche Judentum. Der seit 1945 tonangebende Zentralrat der Juden gilt hingegen als orthodox. In seinem Organ, der Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung, wurde die Progessiven-Union bereits heftig attackiert.
Ruhig und Zäh
Er war längst in Rente, als UN-Generalsekretär Kofi Annan den damals 72jährigen Schweden Hans Blix vor zwei Jahren zur Weltorganisation zurück-holte. Blix hat Jura in Stockholm und New York studiert, wurde Völkerrechtsexperte. Später trat der Liberale in den Auswärtigen Dienst seines Landes ein und stieg bis zum schwedischen Außenminister auf. Von da aus führte ihn sein Weg als Diplomat zu den Vereinten Nationen, wo er später Chef der Internationalen Atomenergieagentur wurde. Blix gilt als ruhiger und zäher Verhandler, der das besondere Vertrauen des UN-Generalsekretärs genießt. Daß er hinsichtlich der Waffenkontrollen im Irak eine auch aus Sicht der arabischen Seite realistische Arbeitsgrundlage geschaffen hat, brachte ihm, wie es heißt, in Washington keine Sympathien ein.
Bürger zahlt
Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) gerät wegen des Verdachts auf einen besonders krassen Fall von Politiker-Bereicherung unter Beschuß. Die grüne Umwelt-Staatssekretärin Henriette Berg wurde entlassen, obwohl sie angeblich sowieso gehen wollte. Die Entlassung bringt der 48jährigen einen Anspruch auf ein Übergangsgeld von bis zu 435.000 Euro, der entfallen wäre, wenn sie selber gekündigt hätte. |
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