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Seit einiger Zeit wird das aus dem Leserkreis besonders auf das Thema Kriegsgefangenschaft hingewiesen. Neben zahlreichen Briefen erhalten wir auch Hinweise auf Literatur, die sich mit Einzelschicksalen und mit der Forschung zu diesem Bereich auseinandersetzt. Ein Buch scheint beson-ders bemerkenswert. Es enthält Fotos, die ein Kriegsgefangener mit einer Minox-Kamera unter Einsatz seines Lebens heimlich fotografiert hat.
In den fünfziger Jahren tauchten die ersten Bilder aus den Lagern in Jelabuga, Kasan und Selenodolsk in den Medien auf. Als Bildnachweis war das Pseudonym "der Königsberger" angegeben. Erst 1997 wurde der Hamburger Dr. Klaus Sasse als Fotograf der Bilder ausgemacht. Aus Furcht, als Spion bezichtigt zu werden, veröffentlichte er die Bilder nur unter Decknamen.
In dem Buch "Bilder aus russischer Kriegsgefangenschaft - Erinnerungen und Fotos aus Jelabuga und anderen sowjetischen Lagern 1945-1949" werden nun die Fotos und die Erlebnis- se des ehemaligen Kriegsgefangenen miteinander verknüpft. Bei der Lektüre erhält der Leser Einblick in den Alltag der Kriegsgefangenen. Dank der Fotogra- fien ist dieses Buch ein beeindruckendes, einmaliges Zeitdokument, das Beachtung verdient.
Klaus Sasse: "Bilder aus russischer Kriegsgefangenschaft - Erinnerungen und Fotos aus Jelabuga und anderen sowjetischen Lagern 1945-1949", Waxmann, Münster 1999, Taschenbuch, 279 Seiten, 19,50 Euro |
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