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Mit dem Internet entstand eine einmalige Informationsmöglichkeit, die kein Buch, selbst keine Bibliothek der Welt bieten kann. Mit Suchmaschinen wie „Google“ kann man sich inzwischen in dem weltweiten Netz auch schon ziemlich gut zurechtfinden. Dort gibt man Stichwörter ein und alles, in dem der gesuchte Begriff vorkommt, wird aufgelistet. Aber auch hier kann es noch zu Tausenden von Hinweisen kommen, so daß die Auswahl manches mal sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann.
Hierfür gibt es nun schon seit über sieben Jahren das „Das Web-Adress-Buch“, das nach Rubriken sortiert, alphabetisch dazugehörige Stichwörter und die zu diesem Thema wichtigsten zwei bis zehn deutschen Internetadressen an-führt. Das inzwischen zum neunten Mal aktualisierte Buch bietet für 2006 als Beigabe die besten Internetseiten zum Thema Fußball-Weltmeisterschaft.
Das besondere an dem Buch ist, daß es dem Benutzer das zeitaufwendige Recherchieren bei den Suchmaschinen teilweise ab-nimmt. Da die Redakteure des Verlages auch die Hintergründe zu den Adressen recherchiert haben, kann sich der Anwender darauf verlassen, daß er keinen unsauberen Anbietern in die Falle geht. Zu loben ist, daß die für das „Telefonbuch fürs Internet“ Zuständigen schon eine Vorauswahl getroffen haben. Doch was einerseits als „Klasse statt Masse“ zu bewerten ist, kann andererseits auch mit Kritik bedacht werden, da die Auswahl manchmal doch ein wenig zu eng begrenzt wurde.
Interessanterweise sind auch einige Internetseiten abgebildet, so daß der Leser des Buches häufig schon einen Eindruck davon erhält, ob dieser Seite ihm das Gewünschte anbietet oder nicht. Dabei wird unter dem Stichwort „Zeitungen“ auch diemit einem Foto ihrer Internetseite vorgestellt.
Auf jeden Fall ist es hilfreich, „Das Web-Adress-Buch für Deutschland 2006“ neben seinem Telefonbuch zu postieren, da es häufig einfach schneller ist, in einem Buch zu suchen, als stundenlang vorm Computer zu sitzen und zu wissen, daß die gesamte Zeit – es sei denn, man hat eine „Flatrate“ – der Gebührenzähler für die Internetleitung läuft. E. D.
„Das Web-Adress-Buch für Deutschland 2006“, m.W,-Verlag, Frankfurt 2005, 921 Seiten, 15,90 Euro MELDUNGEN / ZUR PERSON
Briten wollen neue Kernkraftwerke
London – Die Mehrheit der Briten akzeptiert neue Kernkraftwerke, wenn sie helfen, weltweite Klimaveränderungen zu bekämpfen. Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage der Universität von East Anglia. Von 1500 Befragten befürworteten 54 Prozent den Neubau von Kernkraftwerken, wenn dies dem Klima helfe. Zwar glauben demnach fast 80 Prozent der Briten, erneuerbare Technologien wären besser, allerdings scheint das Konzept der Labour-Regierung aufzugehen – so verkündete Tony Blair, eine neue Generation von Atomkraftwerken könnte Teil der künftigen Energieversorgung Großbritanniens sein.
Lieber Deutsche als Italiener
Formentera – Eine Umfrage der Verwaltung der spanischen Mittelmeerinsel Formentera hat ergeben, daß sich die Einwohner dringend mehr deutsche Touristen wünschen statt der dominierenden Italiener und Briten, meldet die „FAZ“. Die Italiener seien laut, arrogant und müllten alles voll, die Briten seien rabiat, die Deutschen hingegen benähmen sich ruhig und seien sauber.
DDR-Zeit bleibt im Dunkeln
Es spricht für die besorgniserregende Zuspitzung der Lage in Lateinamerika, wo ein Land nach dem anderen unter die Herrschaft linksradikaler Regime zu fallen scheint, daß der Wahlsieg der sozialistischen Präsidentschaftskandidatin Michelle Bachelet Jeria in Chile selbst in bürgerlichen Kreisen mit einer gewissen Erleichterung aufgenommen wurde.
Die 1951 geborene Bachelet, Tochter eines an den Folgen seiner Gefängnishaft unter dem Diktator Augusto Pinochet 1974 gestorbenen Generals, hatte sich früh den Sozialisten angeschlossen. 1975 ging sie für vier Jahre mit ihrer Mutter ins Exil in die DDR. Dort studierte sie Medizin und Germanistik. Als die Mutter in die USA übersiedelte, um von dort für die Redemokratisierung Chiles zu kämpfen, blieb Michelle Bachelet zunächst noch im SED-Staat und sympathisierte offen mit den chilenischen Kommunisten. Viel mehr ist über ihre Aktivitäten in den vier Jahren DDR nicht bekannt. Bachelet nennt sie „eine glückliche Zeit“, schweigt sich aber ansonsten aus, „um ihren ultarechten Feinden keine Munition zu liefern“, wie die „Frankfurter Allgemeine“ vermutet.
Politisch gibt sich Bachelet gemäßigt. Sie verspricht soziale Wohltaten, hält sich aber fern von den radikalen Verstaatlichungsorgien mancher roter Nachbarn. Der Peruaner Ollanta Humala, ein Kommunist indianischer Herkunft, der gute Chancen hat, im April Präsident seines Landes zu werden, hat gefordert, alle „Weißen“ – also Nachfahren europäischer Einwanderer – zu enteignen und auszuweisen. |
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