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Als Täter entlarvt

 
     
 
Eine Unverschämtheit" sei es, polterte der Generalsekretär des internationalen Sachsenhausen-Komitees, Hans Rentmeister, als der brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm im April auf einer Gedenkveranstalt
ung nicht nur der KZ-Häftlinge aus der Zeit vor dem Mai 1945, sondern auch der Opfer des Kommunismus gedachte, die die Sowjets nach der Eroberung des KZs Sachsenhausen in dasselbe Lager sperrten. "Ideologisch geprägte Gleichsetzung (der Häftlinge von vor 1945 mit denen der Sowjetzeit) stellt die Mörder auf eine Stufe mit unseren Kameraden", markierte er Empörung. Und er behauptete, daß die vom NKWD eingesperrten Häftlinge "bis zu 80 Prozent ... Mörder, Peiniger und Quäler unserer Kameraden" gewesen seien. Auch der Direktor der Stiftung Brandenburgischer Gedenkstätten, Prof. Günter Morsch, meinte: "Im Rahmen einer solchen Gedenkveranstaltung finde ich jede Auseinandersetzung nicht hilfreich."

Wer sich darüber wunderte, daß dieser Generalsekretär Rentmeister die geschichtlichen Tatsachen auf den Kopf stellte und ganz offensichtlich log, wurde nun über den Hintergrund aufgeklärt. Hans Rentmeister, Generalsekretär des internationalen Sachsenhausen-Komitees, der so gar nichts wissen will von der kommunistischen Terrorstätte Sachsenhausen, war niemals KZ-Häftling, dafür aber hauptamtlich Offizier für das DDR-Ministerium für Staatssicherheit (Stasi). Ihn hatte das Internationale Sachsenhausen-Komitee in das Amt des Generalsekretärs befördert, das er nun, nachdem seine politische Vergangenheit aufgeflogen ist, niederlegen mußte. Der Präsident des in Paris ansässigen Gremiums, Pierre Gouffault, bedauerte den Rücktritt Rentmeisters und nahm ihn "schweren Herzens" an.

Welche Rolle spielte bei der Duldung des ehemaligen Stasi-Offiziers an der Spitze der antifaschistischen KZ-Häftlinge die dem brandenburgischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur zugeordnete "Stiftung Brandenburgischer Gedenkstätten"? Der Zeitung "taz" erscheint es "merkwürdig ... wie die Stiftung Brandenburgischer Gedenkstätten ... ,völlig überrascht wurde ... Prüft die Stiftung so wenig die Menschen, mit denen sie eng zusammenarbeitet? Oder wollte man es nicht so genau wissen?" Tatsächlich war der Direktor der Stiftung, der aus dem Westen stammende Prof. Morsch, nicht nur einmal ins Zwielicht geraten. Immer wieder hat sich die "Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945 bis 1950" darüber beklagt, daß sie sich bei der Zusammenarbeit mit der Stiftung zurückgesetzt fühlen mußte.

Geändert hat sich an der deutlichen Bevorzugung des von Kommunisten dominierten Internationalen Sachsenhausen-Komitees durch den Direktor der Stiftung nichts.

Daher ist es verständlich, wenn jetzt die "Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945 bis 1950" gemeinsam mit den Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen den Rücktritt von Direktor Prof. Dr. Morsch fordert.

Nun wundert es niemanden mehr, daß Hans Rittmeister, ausgewiesener Antifaschist, die 60000 nichtkommunistischen Häftlinge diffamiert hat, die von der Roten Armee eingesperrt worden waren und von denen mindestens 12000 ihr Leben verloren. Bemerkenswert, daß ihm von heute noch kommunistischen Zeitungen in Deutschland (die gibt es tatsächlich noch) die Stange gehalten wird.

War das Komitee Sachsenhausen wirklich unwissend?
 
     
     
 
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