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Angst vor Ausverkauf

 
     
 
Budapest – Der großflächige Landkauf von österreichischen Bauern in den ungarischen Grenzgebieten beschäftigte in den letzten Wochen die Budapester Regierung und die Medien des Landes. Ministerpräsident Orbán kündigte am 17. Juli an, Gesetzeslücken stopfen zu wollen, die in den westlichen Komitaten dazu geführt hätten, daß mancherorts über ein Viertel der agrarischen Nutzfläche Ausländern gehöre. Durch direkte Kaufverträge mit lokalen Eigentümern würde die zuständige Zentralbehörde umgangen. Die Mitte-Rechts-Regierung will nun ein gesetzliches Vorkaufsrecht für die eigenen Bürger beim Landerwerb festschreiben und zu diesem Zweck zinsfreie Kredite einräumen.

 

Restitution am Triglav

Laibach – Sloweniens Minister für Landwirtschaft, Forsten und Ernährung, Franci But, hat Anfang Juli das Recht der römisch-katholisch
en Kirche auf Rückgabe von 8254 Hektar Waldfläche im Triglav-Nationalpark anerkannt. Um die Eigentumsrechte an dem nach 1945 von den Kommunisten verstaatlichten Pokljuka-Wald hatte es seit der Unabhängigkeit einen zähen Streit mit dem Erzbistum Laibach und dem Vatikan gegeben, der Slowenien am 15. Januar 1992 vor allen anderen Staatswesen anerkannt hatte. Sollte es tatsächlich zu einer Rückgabe des wertvollen Waldes kommen, so wäre allerdings nur einem Teil der in der breiten Öffentlichkeit unpopulären Forderungen der Kirche Genüge getan. Allein im Triglav-Nationalpark beansprucht diese weitere knapp 8000 Hektar, und auch die berühmte Insel im See von Veldes (slow.: Bled) gehört zum nationalisierten Kirchenbesitz.

 

Kirchenkampf

Straßburg – Der Europäische Gerichtshof hat sich bereit erklärt, eine Beschwerde der Bessarabischen Kirche gegen die Machtorgane Moldawiens zu behandeln. Grundlage ist die Weigerung der kommunistischen Führung in Kischinjew (Chisinau), die dem Bukarester Patriarchat angegliederte Kirche zu registrieren, da dies eine "Einmischung in die inneren Angelegenheiten" der Moskau unterstellten Moldawischen Orthodoxen Kirche bedeuten würde. Die Gerichtsverhandlung soll am 2. Oktober beginnen.

 

Lukrative Donauzölle

Kiew – Die Ukraine plant den Bau eines schiffbaren Kanals durch den kleinen Teil des Donaudeltas, der zum eigenen Staatsgebiet gehört. Ziel ist es, auf diesem Wege den Strom mit dem Schwarzen Meer zu verbinden und das Monopol Rumäniens auf die Zolleinnahmen aus dem Schiffsverkehr zwischen der Donau und dem Binnenmeer zu brechen. Verkehrsminister Pustovojtenko hat das Projekt als vorrangig eingestuft und eine Fertigstellung bis Juli 2003 angekündigt.

 

50 Jahre Goethe-Institut

Berlin – Anläßlich des 50jährigen Gründungsjubiläums des Goethe-Instituts am 9. August 1951 ist im Berliner Kronprinzenpalais bis zum 25. September die Ausstellung "Murnau – Manila – Minsk" zu sehen (Unter den Linden 3, Do.-Di. 10-18 Uhr, Do. bis 22 Uhr). Derzeit gibt es 128 der wegen ihrer multikulturellen Programmatik umstrittenen Goethe-Institute in 76 Ländern. Im östlichen Europa sowie in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion entstanden im letzten Jahrzehnt 16 neue Institute, während weltweit 30 Häuser geschlossen wurden. An staatlichen Mitteln fließen der vor kurzem mit der Vereinigung "Inter Nationes" fusionierten Kulturvermittlungsstelle jährlich 350 Millionen Mark zu.

 
     
     
 
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