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Anspruchsvolles Kulturprogramm

 
     
 
Die Landesgruppe Hessen hatte auch in diesem Jahr wieder unter der Leitung von Anneliese Franz zur Landeskulturtagung ins Anny-Lang-Haus in Wiesbaden geladen. 47 Delegierte und 10 Tagesgäste waren der Einladung gefolgt, um an drei Tagen ein anspruchsvolles Programm mitzuerleben.

Nach dem gemeinsamen Abendessen am Freitag stand ein Dia-Vortrag von Karla Weyland über die Geschichte Westpreußens und Danzigs
sowie von bedeutenden Persönlichkeiten auf Briefmarken auf dem Programm. Am Sonnabend referierte Dr. Hans-Werner Rautenberg vom Marburger Herder-Institut zum Thema „Die preußische Königskrönung in Königsberg von 1701 in ihren weltgeschichtlichen Bezügen“. Danach gab Ministerialrat Dr. Hummel vom hessischen Sozialministerium einen Einblick in seine Arbeit im Ministerium. Er berichtete von Patenschaften, die das Ministerium übernommen hat und die mit beachtlichen Geldmitteln gefördert werden. Er erwähnte die hervorragende Arbeit der Freundeskreisen und bedauerte zutiefst die unrechtmäßige Vertreibung von Millionen Menschen. Ohne die Integrierung der Menschen aus den ostdeutschen Gebieten, wäre Deutschland nicht das geworden, was es heute ist.

Nach dem Mittagessen sprach Professor Dr. phil. Wolfgang Stribrny zum Thema „Christentum und Aufklärung - Die Königsberger Krönung am 18. Januar 1701“. Die ostdeutsche „Grande Dame“ Werner Müller berichtete als nächste Referentin aus ihrer Arbeit in der Kolumne „Die ostdeutsche Familie“ im . Ihre Erfolge in der Spalte sind Legion und haben Tausenden geholfen, Angehörige wiederzufinden, Kinder ihren Eltern zugeführt, Bücher oder Verse aufgespürt. Wenn es sie nicht gäbe, müßte sie erfunden werden. Sie, die seit 22 Jahren diese Tätigkeit ausübt, hätte sich nie träumen lassen, einmal als „Mutter der Ostdeutschland“ bezeichnet zu werden. Wobei sie einwandte, daß sie mit ihren 86 Jahren wohl eher die „Großmutter der Ostdeutschland“ genannt werden müßte. Sie freut sich aber immer wieder über die große Resonanz, die ihre „Ostdeutsche Familie“ findet. Die vielen Anfragen von Außenstehenden sind ein Zeichen, daß Das weite Verbreitung findet. Natürlich gibt es auch manchmal negative und ablehnende Briefe, doch die seien Gott sei Dank selten und könnten ihr nie den Spaß an der Arbeit nehmen.

Am Abend zeigte Heinz Luther den aufschlußreichen Dia-Vortrag über „Das Zusammenleben der Deutschen mit baltischen Völkern in 800 Jahren in Lettland und Estland“. Der Sonntag begann mit einem Vortrag von Uta Lüttich, die über die wichtige Arbeit der ostdeutschen Frauenkreise und über die Volkskunst berichtete. „Männer sterben für das Vaterland, Frauen leben für dasselbe“, lautete das Zitat von Gottlieb von Hippel, mit dem sie ihr Referat einleitete. Zum Abschluß der Landeskulturtagung las Werner Müller aus ihren Büchern. Was sie zu Gehör brachte, begeisterte die Zuschauer, und sie dankten mit Beifall.

Nach der Auswertung der Tagung durch Anneliese Franz zog man Bilanz. Alle Teilnehmer waren der Meinung, daß es wieder eine schöne Veranstaltung gewesen und die „Familie“ noch enger zusammengerückt war. OB

 

Aufmerksame Zuhörer: Besonders die Vorträge von Werner Müller begeisterten die Teilnehmer der Landeskulturtagung.

 
     
     
 
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