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Die seit Jahrzehnten wachsenden Spannungen der Finanzmärkte, der öffentlichen Finanzen und der ausufernden sozialen Umverteilungssysteme überall in der Welt zeigen wachsende Risse. Es konnte nicht auf ewig gutgehen,
• daß die Weltgeldmenge ungehemmt progressiv ansteigt;
• die öffentlichen Schulden ebenfalls progressiv steigen;
• der monetäre Sektor die Realwirtschaft immer weiter hinter sich läßt;
• die Umverteilung einen immer größeren Bevölkerung steil mit Sozialleistungen versorgt, die fleißigen Bürger dagegen immer stärker mit Steuern und Sozialabgaben ausgebeutet werden, insbesondere der Mittelstand, der sowohl die Subventionen für die Großwirtschaft als auch die Sozialleistungen für die Arbeiterschaft wesentlich aufzubringen hat.
Schon frühere Crashtheoretiker haben nicht damit gerechnet, daß sich diese Spirale überhaupt so lange drehen konnte. Sie wird sich jedenfalls nicht ewig weiter- drehen.
Bisher haben sich nur die internationalen Banken und Konzerne mit systematischem Krisenmanagement auf das Ende des Booms vorbereitet. Sie haben in den letzten fünf Jahren die größte Fusionswelle der Wirtschaftsgeschichte erzeugt, Märkte vermachtet und sich durch Verlagerung von zu hohen Arbeitskosten befreit.
Die meisten der mittelständischen Unternehmer, Freiberufler und Vermögensinhaber dagegen glauben immer noch den falschen Parolen vom ewigen Boom. Sie werden deshalb wiederum - wie schon mehrmals in der Geschichte - von einer Weltwirtschaftskrise überrascht werden. Hunderttausende Betriebe werden zusammenbrechen, Millionen Führungskräfte ihre Position verlieren und die Mehrheit der Bevölkerung das den Banken, dem Staat und den privaten Finanzhaien anvertraute Sparkapital verlieren - also verarmen.
Nur wer sich rechtzeitig und richtig vorbereitet, kann die Auswirkungen des Zusammenbruchs für sich selbst mindern, kann sogar aus einem Zusammenbruch als Gewinner hervorgehen. In diesem Sinne soll ein neues Buch von Eberhard und Eike Hamer ("Was passiert, wenn der Crash kommt?") für den Mittelstand Warnung, Aufklärung und Ratschläge bieten.
Wer diese Warnungen und Aufklärungen ernst nimmt und mit dem Ende der Boomparty rechnet, ist besser als andere auf einen Crash vorbereitet. Selbst wenn aber der Crash noch nicht so bald käme, wäre eine solche Vorbereitung dennoch richtig, würden die Unternehmer ihren Betrieb und die Anleger ihr Vermögen dadurch sichern können. Das Buch soll also konkreten Nutzen für den Mittelstand bieten, ihm helfen, sein Vermögen und sein Unternehmen vor dem Crash zu schützen. In diesem Sinne sehen die Autoren ihr Buch als "Hilfe für den Mittelstand".
Das Buch ist nur anfangs bei der Darstellung der Crashtheorien etwas theoretisch, wird aber sehr bald konkret. Schon die Parallelen zwischen der großen Weltwirtschaftskrise ab 1929 und der Wirtschaftsentwicklung bis und ab 2001 sind überraschend konkret und realitätsnah dargestellt. Die Autoren haben nicht nur die Geschichte der Wirtschaftskrisen als Anschauungsmaterial aufgearbeitet, sondern auch den Normalverlauf der Krise geschildert und dargestellt, was man tun müßte, um sich sein Vermögen oder seinen Betrieb in einer solchen Krisenentwicklung zu sichern.
Geradezu spannend wird das Buch bei der Darstellung der einzelnen Krisenbereiche. Es zeigt, daß wir als "Schönwettergesellschaft" bei den Sozialsystemen, im Bereich der inneren Sicherheit, in den öffentlichen Finanzen oder unserem Bildungs- und Wertesystem auf eine Krise gar nicht vorbereitet sind, daß vielmehr dramatische Einschnitte und Veränderungen von einer echten Krise erzwungen werden. Niemand weiß, ob die Menschen diese Änderungen ertragen oder Minderheiten sogar wieder zu Gewalt greifen werden.
Hamers Buch soll auf solche Veränderungen nicht nur mental vorbereiten und Ratschläge für richtiges Verhalten in der Krise bieten, sondern auch Trost:
• jede Krise hat bisher nur einige Jahre gedauert, dann geht es wieder aufwärts;
• wer als Unternehmer die Krise durchschaut und nutzt, kann als Gewinner aus ihr hervorgehen.
Das Buch rüttelt auf, stellt Fragen und will alle, die etwas zu verlieren haben, zu vorsorgendem Handeln antreiben. Es hat schon im Vorfeld seines Erscheinens zu politischen Diskussionen geführt, weil es die Krisen-Unzulänglichkeiten unseres politischen und gesellschaftlichen Systems aufgedeckt hat. Das Buch liest sich nicht nur wie ein Wirtschaftskrimi, ist auch in seinen Aussagen dramatisch und wird in der öffentlichen Diskussion Konsequenzen haben. EB
Eberhard und Eike Hamer: "Was passiert, wenn der Crash kommt? Wie sichere ich mein Vermögen oder Unternehmen?", Olzog-Verlag, München 2002, 296 Seiten, Hardcover, 29,90 Euro. Eberhard Hamer wurde 1932 in Mettmann geboren. Nach dem Abitur studierte er Volkswirtschaft, Jura und Theologie. Seit 1976 ist der Rechtsanwalt wissenschaftlicher Leiter des von ihm gegründeten Mittelstandinstitutes Niedersachsen in Hannover. Bis 1994 lehrte er zudem als Professor für Wirtschafts- und Finanzpolitik an der Fachhochschule für Wirtschaft in Bielefel |
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