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Wir werden schon sehen, was wir davon haben: Wenn die Deutschen nicht endlich aufhören mit dem Gemaule, dann wird es nach den Landtagswahlen im Februar erst richtig ernst, raunt Niedersachsens Ministerpräsident Siegmar Gabriel bei Sabine Christiansen. Kurz zuvor ballte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt die Faust: Sollte man ihr die Rentenbeitragserhöhung auf 19,5 Prozent verhageln, dann gibts eben 19,9 - so!

Die Politik setzte dem Volk vergangene Woche die Pistole
auf die Brust: Seit endlich netter zu uns, sonst ... Vor allem sei es doch die Stimmung, die so furchtbar schlecht sei und auf die Lage drücke. Ulla Schmidt nimmt dabei gekonnt ihre Vorbildfunktion wahr und demonstriert konjunktur-stimulierend gute Laune: Ihre immer neuen Bankrottmeldungen bringt sie stets mit einem süffisanten Lächeln und einer Prise neckischer Ironie vor die Kameras. Wer kann solchem Charme widerstehen? Es ist eben doch alles eine Frage der Psychologie.

Zu Kanzlergattin Doris Schröder-Köpf hat sich der neue Tagesbefehl noch nicht rumgesprochen. Panikattacken treiben die 39jährige in die Öffentlichkeit. Das "blonde Fallbeil" fürchtet, die Spott-Walze könne alsbald in körperliche Gewalt gegen den vom belogenen Volk und ihr Erwählten umschlagen. Um Himmels Willen: Notorische Witz-Opfer wie Heinrich Lübke oder Helmut Kohl hätten nach Frau Köpf die ersten drei Monate nicht überleben dürfen. Ihr Gerhard murkst nun schon im fünften Jahr. Unterdessen wandert nicht er, sondern das Staatswesen auf die Rote Liste.

Genüßlich stimmt sich die Berliner Opposition seit dieser Woche auf die nächste Lüge von Rot-Grün ein: Irak. Es war schon urkomisch genug, wie die Schröder-Regierung brusttönend verkündete, man werde sich "auf keinen Fall" an einem Krieg am Golf beteiligen - während im Hintergrund deutsche Spürpanzer bereits durch den kuweitischen Sand pflügten. Doch zunächst störte die Deutschen das nicht. Die Lüge hörte sich halt so schön an. Außerdem war der reale Krieg in scheinbar weiter Ferne. Das könnte sich nun recht schlagartig ändern.

Wie ein Regenwurm in der Angelbüchse windet sich Verteidigungsminister Struck um die Antwort, was es denn mit den "Anfragen" aus den USA auf sich hat: Nein, nein, am Krieg nehmen wir nicht teil. Wir leisten nur "logistische Unterstützung". Na also, was hat der Nachschub schon mit der Kriegführung zu tun. Und die Fuchspanzer? Die sollen die Amis lediglich vor "terroristischen Anschlägen" schützen. Aha! Wir werden Bagdad bitten, etwaige Attacken jeweils gesondert zu deklarieren, ob sie kriegerisch oder terroristisch gemeint sind. Im übrigen hänge, so Struck, auch die jetzt bekräftigte Bitte Israels um deutsche Flugabwehr-Raketen nicht im geringsten mit der Irak-Sache zusammen (A propos: Waffenexporte in Krisengebiete sind ja verboten. Der Nahe Osten ist dem zufolge keines mehr. Endlich eine gute Nachricht aus der Gegend).

Dabei müßte es doch gar nicht zum Krieg kommen! Gewiefte Strategen bieten uns dieser Tage eine geniale Idee an, wie man mit den fiesen Irakis ein für allemal kurzen Prozeß machen könnte, ohne einen Schuß abzugeben: Werft Saddams Höllengrube der Bundesregierung zur Verwaltung vor! Nach tausend-und-einer Kommission, die das Land verhartzt, gerürupt und mit ruhiger Hand stillgelegt hat, wird der Irak so friedlich daliegen wie eine erstarrte Leiche. Aus den Trümmern ihrer Existenz werden die ausgeschröderten, armgeeichelten Bewohner an die Grenzen ihrer verkarsteten Heimat strömen und fähige ausländische Verwaltungsexperten (unsere also auf keinen Fall) anflehen, ihnen aus der Patsche zu helfen. Alles ohne Kampf.

Die FDP quält der Albtraum, daß der Dämon Möllemann doch noch einmal seiner Gruft entsteigt und der darbenden Partei das letzte Blut aussaugt. Erxorzist Westerwelle hat darob zur Teufelsaustreibung gerufen. Möllemann wird endgültig ausgeschlossen, weil er die "Grundachse der FDP" verschieben wolle. Da schau her: Die FDP hat eine "Grundachse"! Wie ungerecht von uns, daß wir sie bislang eher zu den Wirbellosen gezählt haben.

Frankreichs ehemaliger Europaminister Pierre Moscowici hat seinem Ex-Präsidenten Giscard widersprochen: Nein, die Aufnahme der Türkei sei nicht das Ende der EU. Die dürfe nämlich nicht zu einem "Christenklub" veröden. Genau das jedoch betreibt ein Haufen Fundamentalisten im Süden Deutschlands. Die CSU hat die Aufnahme der Türkei erstmals kategorisch abgelehnt. Man fragt sich indes, was das Getöse eigentlich soll. Die Türken sind da viel großzügiger und haben längst komplette Stadtteile deutscher Metropolen warmherzig in ihre Arme geschlossen. Aber nur 319 Jahre, nachdem der Ausländerfeind Prinz Eugen dem Kara Mustafa vor Wien brutal die Bereicherung unserer Kultur vergellte, fangen diese Bazis schon wieder an zu zündeln: Schämt euch.

Die jungen Deutschen sparen immer weniger und geben ihr Geld lieber gleich aus, wurde herausgefunden. Von wegen Pisa: Unsere Jugend kann eben doch rechnen und hat durchkalkuliert, wann jeder gesparte Euro bis auf den letzten Cent beim Teufel, Verzeihung, per Steuer beim Staat landet. Bevor sich der Eichel alles klemmt, besser raus mit dem Schotter. Recht so. Zeitgemäße Kreditformen sind auch sehr hilfreich: Kauf jetzt, zahl später! Das macht schließlich auch der Verteidigungsminister so. 60 Transportflugzeuge, Typ A 400 M, will er bestellen. Im Reichstag wurde lediglich die Finanzierung von 40 beschlossen. Was solls, wird er sich denken, wenn der Kuckuck kommt, bin ich sowieso längst in Pensio
 
     
     
 
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