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Hinter der "Perle der Prignitz" in der Mark Brandenburg verbirgt sich der 1750 aus einem kleinen Haus- und Küchengarten entstandene Landschaftspark Hoppenrade, aus dem im Laufe von fünf Generationen im Besitz der Familie v. Freier eine mehrere Hektar große Parkanlage nach englischen Vorbild mit Schwanen- und Karpfenteich entstand. 1847 wurde die preußische Guts- und Parkanlage Hoppenrade von dem späteren Direktor des Berliner Tiergartens Eduard Neide nach Ideen des Potsdamer Hofgartendirektors Peter Joseph Lenné gestaltet.
Neide nutze bei der Anlage des Parks die natürlichen Gegebenheiten, wie den Wasserlauf des Cederbaches, den Burgwall und das Hügelgrab. Gutshaus, Hof und Park wuchsen zu einer Einheit mit großen landschaftlichen Reiz. Um 1900 erfolgte eine Erweiterung der Parkanlage auf 21 Hektar. Hier wurde dem ländlichen Charakter entsprechend sparsam mit Ausstattungselementen umgegangen. Sie beschränken sich auf eine Insel im Schwanenteich mit chinesischem Häuschen, eine Orangerie und als besonderen Farbakzent Blutbuchen. Die vier Brücken mit rustikalem Geländer aus Eichenholz waren in ihrer schlichten Form dem Parkstil angepaßt. Rhododendren, Jasmin, Weiß- und Rotdorn, Wildrosen, Goldregen, Flieder, Schneebeere sowie Hartriegel bereicherten den Park durch ihre natürliche Farbenpracht.
Doch mit der entschädigungslosen Enteignung aller landwirtschaftlichen Betriebe mit mehr als 100 Hektar in der sowjetischen Besatzungszeit begann der Niedergang dieser einmaligen Parkanlage. Unzureichende oder gar keine Pflege zerstörten dieses kulturelle Erbe. Zwar erwirkte die Leitung des während DDR-Zeiten im Gutshaus untergebrachte Kinderheimes 1977 die Unterschutzstellung dieses inzwischen durch geänderte Nutzung geschundenen Gartendenkmales, doch finanzielle Mittel waren hierfür nicht vorgesehen.
Nach der Wende wurde 1992 mit der Unterstützung des Landes Brandenburg eine Bestandsaufnahme des Parks durchgeführt, 1994 sogar eine Restaurierungsstudie anhand historischen Bildmaterials erstellt. Seit 1995 ist der Park Gemeindebesitz. Im selben Jahr wurde der "Förderverein Landschaftspark Hoppenrade" gegründet, der sich mit spärlichen Mitteln um die schrittweise Sanierung bemüht. Zwar begrüßen Ministerpräsident und Landrat das Engagement der Fördervereinsmitglieder, Anträge auf staatliche Zuschüsse wurden bisher jedoch stets abschlägig beschieden.
Doch der Förderverein hat allein durch Spendengelder schon einiges erreicht. So wurde die Orangerie teilweise restauriert, und zwei von der Gemeinde für ein Jahr gestellte Arbeitskräfte haben sich der Restaurierung der Wege und der Pflege der Pflanzen angenommen, von denen 120 Bäume noch aus der Zeit um 1840 stammen. Doch die befristeten Arbeitsverträge sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die geplante Sanierung einzelner Gebäude im Park wurde aufgrund von Geldmangel erstmal ausgesetzt.
"Es fehlt an allem, an größeren Gartengeräten, an Pflanzen", bedauert Edelgard v. Freier, die stellvertretende Geschäftsführerin des Fördervereins. Doch trotz aller Rückschläge denkt man nicht ans Aufgeben. Als nächstes Ziel haben sich die ehrenamtlichen Mitglieder vorgenommen, den Karpfenteich zu entschlammen und zu entkrauten. E. D.
Info: Telefon (0 38 76) 30 18 99, www.landschaftspark-hoppenrade.de |
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