|
Tschechien: Lehrerstreik
Prag - Zum Auftakt des neuen Schuljahres kam es am 1. September in Tschechien zum größten Lehrerstreik in der Geschichte des Landes. Nachdem mehr als 72 000 Pädagogen aus Protest gegen zu geringe Löhne ferngeblieben waren, konnte an über 3000 Schulen - etwa der Hälfte aller Grund- und Mittelschulen - nicht unterrichtet werden. In sämtlichen Staaten des ehemaligen Ostblocks gehören Lehrer zu den am schlechtesten bezahlten Berufs gruppen, was Kritiker als schwere Hypothek für die Zukunft betrachten, da angesichts der Verhältnisse die fähigsten Pädagogen nach dem Studium meist in der Wirtschaft arbeiten.
Aufruf zur Heimkehr
Chisinau - Der moldawische Präsident Voronin rief seine massenhaft ins Ausland abgewanderten Landsleute zur Rückkehr in die Heimat auf. Anläßlich des "Tages der Unabhängigkeit" der Republik Moldawien am 27. August bat er die rund eine Million jenseits der Grenzen lebenden Bürger, zumeist junge Leute und Frauen, gemeinsam für bessere Verhältnisse im einstigen Bessarabien zu arbeiten. Als Folge des Exodus nimmt in Moldawien die Geburtenrate rapide ab, so daß auf der Grundlage der aktuellen Daten die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2050 um eine Million auf ca. 3,4 Millionen schrumpfen würde.
Donaufest in Ulm
Ulm - Vom 12.-14. September findet in Ulm das internationale "Donaufest" statt. Vor einem Jahr hatten sich in der schwäbischen Stadt erstmals Vertreter aus den mittel- und südosteuropäischen Donauanrainerstaaten zu einem großen Volksfest versammelt.
Streit um Korridor
Laibach - Slowenien hat zum Monatswechsel seinen Botschafter in Kroatien zu "Beratungsgesprächen" nach Hause beordert. Ferner verlautete aus Laibach, daß man die Zusage überdenken werde, den Nachbarn bei dessen Bemühen um einen EU- und NATO-Beitritt zu unterstützen. Die slowenische Führung reagierte damit auf Interview-Äußerungen des kroatischen Außenministers Tonino Picula gegenüber der Zeitung Slobodna Dalmacija. Picula hatte darin die rechtliche Nichtigkeit eines zwischen den Regierungschefs Drnovsek und Racan getroffenen (aber im Zagreber Parlament nie ratifizierten) Abkommens zur Seegrenzziehung erklärt. Er unterstrich die Absicht Kroatiens, die Adria zur Wirtschaftszone zu erklären, womit Slowenien ein "Korridor" ins offene Mittelmeer verwehrt würde. |
|