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Größere Visegrad-Runde
Prag Der tschechische Ministerpräsident Milos Zeman hat sich im Mai für eine regelmäßige Teilnahme Deutschlands an den Treffen der "Visegrad-Staaten" Tschechien, Slowakei, Polen und Ungarn ausgesprochen. Das wiedervereinigte Deutschland könne der im Juni 1991 im ungarischen Visegrad gegründeten Staatengemeinschaft helfen, indem es seine Erfahrungen bei der Integration eines postkommunistischen Landesteils in die EU-Strukturen einbringe.
Wilna warnt Weißrussen
Wilna Litauen hat das Nachbarland Weißrußland gewarnt, daß die Ernennung von General Wladimir Uskhopschik zum Vize-Verteidigungsminister die Beziehungen ernsthaft gefährden könnte. Hintergrund der am 22. Mai bekannt gewordenen diplomatisch en Attacke ist die Rolle, die der General als Kommandeur der in Wilna stationierten sowjetischen Armee-Division im Januar 1991 bei der Erstürmung des litauischen Fernsehzentrums gespielt hat. Damals kamen 14 unbewaffnete litauische Zivilisten ums Leben. Ein Auslieferungsgesuch der Baltenrepublik für die Person Uskhopschiks wurde 1994 von Minsk offiziell abgewiesen.
Tschechen an die Front
Prag Die tschechische Abgeordnetenkammer hat am 25. Mai einer Verfassungsänderung zugestimmt, die der Regierung die alleinige Entscheidung beläßt über den Einsatz eigener Truppen im Ausland bzw. die Stationierung fremder Soldaten im eigenen Land. Bis dato war beides nur durch die Zustimmung des Nationalparlaments möglich. Allerdings muß jetzt der Senat noch über die Neuregelung abstimmen.
Militärs müssen sparen
Warschau/Sofia Die polnische Regierung plant eine Verringerung der Truppenstärke der Armee des Landes von 180 000 auf 150 000 Mann bis Ende 2003. Wie Verteidigungsminister Janusz Onyszkiewicz erklärte, sollen von den Einsparungen keine Kampfeinheiten betroffen sein, sondern ausschließlich Versorgungskompanien etc. Auch Bulgarien hat vor kurzem Kürzungen im Militärhaushalt beschlossen. Demnach wird die Wehrpflicht der 18jährigen Männer ab Oktober von zwölf auf neun Monate verringert.
Polnische Rekorde
Warschau Neuesten Angaben zufolge ist Polen weltweit führend, was die Zahl der Priesterweihen angeht. Jeder zwanzigste katholische Priester auf der Erde und jeder vierte in Europa ist ein Pole. Ihr Durchschnittsalter ist mit 47 Jahren vergleichsweise niedrig und liegt beispielsweise 15 Jahre unter dem der italienischen Glaubensbrüder.
Skoda ganz bei VW
Prag Die tschechische Regierung stimmte der Veräußerung ihres verbliebenen 30prozentigen Aktienanteils bei Skoda zu. Der Kaufpreis für den VW-Konzern, der bereits über 70 Prozent der Anteile verfügt, soll bei 12,3 Milliarden Kronen liegen (etwa 300 Millionen Dollars).
Versöhnungsgeste
Brünn Die tschechische Vereinigung "Jugend für interkulturelle Verständigung" hat die Stadtregierung von Brünn aufgefordert, sich bei den früheren deutschen Einwohnern zu entschuldigen, die Ende Mai 1945 aus der mährischen Metropole vertrieben wurden. Bei dem auf Befehl des Nationalausschusses von Groß-Brünn durchgeführten sogenannten "Todesmarsch" mußten etwa 20 000 Deutsche ihre Heimat verlassen.
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