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Brückenbauer zwischen den Völkern

 
     
 
Der Landesverband der vertriebenen Deutschen in Schleswig-Holstein hatte wie alljährlich zum Jahresempfang in das "Haus der Heimat" in Kiel eingeladen. Gäste aus Politik, Administration sowie von Verbänden und Vereinen waren erschienen.

Grußworte sprach für den schleswig-holsteinischen Landtag erstmals die 2. Vizepräsidentin, Dr. Gabriele Kötschau (SPD), und für die CDU die Bundestagsabgeordnete und Oberbürgermeisterkandidatin für die Landeshauptstadt Kiel, Angelika Volquartz. Beide Damen wurden vom BdV-Landesvorsitzende
n Dieter Schwarz herzlich begrüßt.

Dr. Kötschau definierte den Begriff Heimat im wohlverstandenen Sinne der Flüchtlinge und Heimatvertriebenen, zumal sie sich diesbezüglich auf ihre Mutter bezog, die aus Königsberg stammt. Sie würdigte den unschätzbaren Beitrag der Heimatvertriebenen beim demokratischen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland und gewann die Sympathie der anwesenden Heimatvertriebenen.

Angelika Volquartz stellte fest, daß ihre Teilnahme an diesen Veranstaltungen Ausdruck ihrer Verbundenheit zu den Heimatvertriebenen ist. Das Bekenntnis zu den Vertriebenen ist auch immer ein Bekenntnis zu ihrer Schleswig-Holsteinischen Heimat. Sie bezog sich auf das "Recht auf die Heimat" der Charta der Heimatvertriebenen und unterstrich, daß es die Heimatverbundenheit der Heimatvertriebenen nach Flucht und Vertreibung war, die diese in die Lage gesetzt haben, ein neues Zuhause zu schaffen.

Die deutschen Heimatvertriebenen bezeichnete Volquartz als bewährte Brückenbauer eines vereinten Europa in Richtung Osten.

Dieter Schwarz stellte fest, daß die deutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge den größten Friedensbeitrag zu Europa geleistet haben, indem sie die deutschen Grenzen im Osten trotz Schmerz und Bitterkeit achten. Ihm erscheint es allerdings unmöglich, daß die Völker und Nationen mitten in ihrer Gesellschaft Dekrete und Gesetze dulden, die völkerrechtswidrig sind, die auch heute noch Unrecht gutheißen und andere offen diskriminieren. Nicht von ungefähr hat deshalb das Europäische Parlament zu Recht zweimal die Tschechische Republik aufgefordert, jene Benesch-Dekrete und Gesetze aufzuheben, die sch auf die Vertreibung von Volksgruppen beziehen. Nach seinem Selbstverständnis muß die Erweiterung der EU davon abhängig gemacht werden, daß die beitrittswilligen Kandidaten Tschechien, Polen und Slowenien die Benesch-Dekrete und ähnliche menschenrechtswidrige Rechtsakte aufheben, bevor sie in der Wertegemeinschaft der EU aufgenommen werden. Abschließend warb Dieter Schwarz für den Bau eines Zentrums gegen Vertreibung in Deutschlands Hauptstadt Berlin, um das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge, das eine gesamtdeutsche und gesamteuropäische Tragödie ist, im historischen Bewußtsein für die Zukunft fest zu verankern. K. Lgf
 
     
     
 
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