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Das Ende der Bajuwaren-Armee

 
     
 
Der österreichische Bombenbauer Franz Fuchs muß wegen seiner fremdenfeindliche Anschlagserie lebenslang in eine psychiatrische Anstalt. Die Geschworenen des Graze Gerichtes sprachen ihn nach neunstündigen Beratungen des vierfachen Mordes, zahlreiche Mordversuche und schwerer Körperverletzung schuldig. Der 49jährige hatte zwische Dezember 1993 und Dezember 1996 laut Anklage 28 fremdenfeindlich motivierte Anschläg verübt – angeblich im Namen einer Gruppe, die sich "Bajuwarisch Befreiungsarmee" nannte. Dabei wurden 1995 vier Roma getötet, 17 Menschen in Österreich und der Bundesrepublik Deutschland
wurden durch Briefbomben verletzt. Be Redaktionsschluß war das Urteil noch nicht rechtskräftig, weil sich Fuchs Bedenkzei erbeten hatte. Ruhri hatte zu Beginn des Verfahrens von einem "politische Prozeß" gesprochen und versucht, Fuchs als Mittäter in einer rechtsextreme Organisation darzustellen.

Diese These fand in dem Verfahren jedoch keinen Glauben. In den psychiatrische Gutachten wurde Fuchs als "fanatisch" und "seelisch gestört", abe schuldfähig beschrieben. Die Psychiater halten ihn weiterhin für gefährlich, auch wen ihm beide Hände fehlen. Sie waren Fuchs bei seiner Festnahme im Oktober 1997 durch die Explosion einer Bombe, die er bei sich trug, abgerissen worden. Der folgenschwerst Anschlag Fuchs’ hatte vor vier Jahren im österreichischen Oberwart vier Mensche getötet. Die Roma waren von einer Bombe zerrissen worden, als sie ein mit Haßparole bemaltes Schild aus dem Boden ziehen wollten, das Fuchs mit dem Sprengsatz gekoppel hatte. Der österreichische Innenminister Schlögl sagte, er habe den Schuldspruch mi Erleichterung aufgenommen. Es sei aufgrund der Indizien-, Beweis- und Faktenlage ei "logisches Urteil". Damit sei die Serie der Bombenattentate beendet, die Menschen an Donau, Rhein und Elbe in Atem gehalten hatten.

Noch völlig unaufgearbeitet ist im Zusammenhang mit diesem Prozeß die Rolle de Politik und vieler Medien. Insbesondere in der Zeit, als der Linksaußen de österreichischen Sozialdemokratie, Caspar Einem, Innenminister, und die Fahndun erfolglos war, wurden die Anschläge hemmungslos zu parteipolitischer Agitatio mißbraucht. Sogenannte Nachrichtenmagazine wurden nicht müde, eine Verbindung zur FP Jörg Haiders zu konstruieren, bzw. die Freiheitlichen zumindest als geistige Väte dieser Anschläge hinzustellen. Diese Agitation brach erst mit der zufälligen Verhaftun des Attentäters und mit der Erkenntnis zusammen, daß Fuchs aus eine sozialdemokratischen Milieu stammte, ein Umstand, der natürlich nichts übe irgendeine Parteienverantwortung aussagt, im Falle eines FPÖ-Elternhauses aber wohl wei deutlicher "ausgeschlachtet" worden wäre. Die FPÖ wiederum und auch die "Kronen-Zeitung" zahlten mit ebenso harter wie falscher Münze zurück Ausgehend von der Tatsache, daß zwei Linksextremisten bei einem gescheiterten Anschla auf die Stromversorgung Wiens just am 20. April den Tod fanden, wurde auch die nu aufgeklärte Bombenserie als linksextreme Verschwörung gegen die FPÖ ausgegeben.

All diese politischen Auseinandersetzungen um die Anschläge, hinter denen der sei Haiders Aufstieg immer heftiger werdende Kampf zwischen der großen Koalition und der FP um die Macht in Österreich steht, wurden mit der Verhaftung des Bombenbauers auf ein andere Ebene verlagert. Nachdem die FPÖ ihr "Skandaljahr" 1998 mit den Wahle am 7. März wohl endgültig abgestreift hat, wird sich bei den kommenden Wahlgänge (Europaparlament/Nationalrat) zeigen, ob neuerlich zur "Faschismuskeule" gegriffen wird, oder ob SPÖ und ÖVP sich damit abzufinden beginnen, daß die Zeit de Zwei-Parteien-Diktatur wenigstens in Österreich unwiderruflich zu Ende geht. A v.A
 
     
     
 
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