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Das könnte auch mein Schicksal sein

 
     
 
Mit einem Rekordergebnis steht die "Ostdeutschlandhilfe e. V." im 25. Jahr ihrer Existenz. Was mit fünf Paketen begann, weist heute eine beachtliche Leistungsbilanz auf.

Auf der letzten Jahresversammlung konnte die Erste Vorsitzende des Vereins, Gisela Peitsch, Zahlen nennen, die für sich sprechen: In dem Vierteljahrhundert seit der Gründung hat die Ostdeutschlandhilfe umgerechnet eine Million Euro an Bargeldspenden sowie Sachspenden im Werte von drei Millionen Euro erhalten, insgesamt also vier Millionen Euro.

21537 Pakete mit einem Gesamtgewicht von 250 Tonnen wurden verschickt. Darin befanden sich Lebensmittel ebenso wie Medikamente, Bekleidung, Wäsche, Bettzeug, Gardinen, Hausrat, Webstühle, Teppiche, Fahrräder
, Rollstühle, Nähmaschinen, Zentrifugen, Sauerstoffgeräte oder Prothesen. Selbst ein Traktor gehörte zu den Liebesgaben.

Wegen seiner Besonderheit hervorzuheben ist ein Schiffstransport nach Königsberg mit fünf Containern voller Hilfsgüter im Werte von eineinhalb Millionen D-Mark. Von den 80 Tonnen Inhalt war allein die Hälfte medizinischer Natur.

Die größte Weihnachtsaktion gelang 1981 mit 1000 Paketen, Resultat einer Sonderaktion des Lions-Club Hamburg-Rosengarten.

Die größte Osteraktion fand 1990 statt. Diesmal wurde mit 80 Zentnern Hilfsgütern 5000 Menschen - darunter 3000 Kinder - geholfen. Hierfür packten 30 Mitglieder des Landfrauenvereins Nenndorf mit an.

2815 Patenschaften wurden vermittelt und 2442 Familien betreut. 20000 überwiegend deutschstämmigen Bewohnern Ost- und Westpreußens sowie Pommerns und Schlesiens wurde geholfen.

Eigentlich ist die Ostdeutschlandhilfe bereits 30 Jahre alt, denn bereits fünf Jahre bevor der gemeinnützige Verein mit Unterstützung des kurz vorher entstandenen Lions-Clubs Hamburg-Rosengarten offiziell gegründet wurde, hatte die gemeinnützige Arbeit bereits begonnenen. Anlaß für die Gründung war die Berichterstattung - auch im - über eine der ersten Reisen durch Ostdeutschland.

Die besonderen Verdienste der Ersten Vorsitzenden hierbei faßte ihr Stellvertreter Heinz-Günther Vogel auf der letzten Jahresversammlung in die folgenden Worte: "Gisela Peitsch hat die Ostdeutschlandhilfe nicht nur ins Leben gerufen, sondern auch 30 Jahre am Leben erhalten. Begreiflich nur durch das eigene Erleben. ,Das könnte auch mein Schicksal sein , sagt sie. Und was sie nicht sagt, aber tagtäglich beherzigt. Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. Das bedeutet harte Arbeit. Sie ist, wie wir durch eine vergebliche Nachfolge-Suche wissen, unersetzlich." Und Vogel fügt hinzu: "Damit wir sie und das Hilfswerk noch möglichst lange haben, wollen wir wenigstens eine, allerdings sehr schwere Last von ihren Schultern nehmen: den Paketversand. Gesundheitliche und Altersgründe zwingen uns dazu. Und ich weiß, daß wir sie nun ihrerseits zwingen müssen, hier zurückzustecken."

So wurde beschlossen, ab 1. Mai dieses Jahres keine Kleider- oder sonstigen Sachspenden mehr anzunehmen und zu verschicken. "Dies fällt uns um so leichter, weil nach der Wende mit Geld am besten geholfen werden kann", fügte Vogel hinzu. Alle Bitten von dort und eigene Erkenntnisse bewiesen dies. Die Ostdeutschlandhilfe sorgt durch erfahrene und zuverlässige Überbringer dafür, daß jeder einzelne Betrag schnell und direkt ins Haus gebracht wird, auch in den entlegensten "Abbau". Durch quittierte Empfangsbestätigungen - und Dankesbriefe - erfährt die Ostdeutschlandhilfe von der korrekten Übergabe. Es werden nur Familien und Einzelpersonen betreut, deren Bedürftigkeit bekannt ist. Sammeltransporte werden nicht durchgeführt.

Da ehrenamtlich gearbeitet wird, ist sichergestellt, daß alle Spenden ohne Abzüge direkt an die Betreuten weitergeleitet werden. Für Zuverlässigkeit und Beständigkeit sorgt auch der Vorstand, der über die gesamten 25 Jahre im Amt war und erneut wiedergewählt wurde. Ihm gehören neben der Ersten und dem Zweiten Vorsitzenden Dorothea Vogel als Kassenwart und Gebhard Müller als Schriftführer an.

Möglich machen die Arbeit des Vereins aber erst die Spender. Nur durch ihre Gaben - kleine oder auch große - kann der Verein existieren; nur so ist diese große Hilfe möglich. Stellvertretend seien die Karl H. Ditze-Stiftung und der Landfrauenverein Nenndorf genannt. Darüber nicht zu vergessen sind jene Spender, die nicht genannt sein wollen, doch mit höchsten Beiträgen allein hundertfach Not lindern.

"Es ist wie ein Wunder!" heißt es in einem der 5000 Briefe von östlich der Oder und Neiße. "Über Nacht kam Hilfe, und mein Leben hat wieder einen Sinn." "ihre Sendung hat mich so erfreut und bewegt, daß ich meine Schmerzen nicht mehr spürte." Erst wenn man diese Post liest, begreift man, wie gut es uns geht und welches Schicksal jene Menschen zu tragen haben, die doch - wie wir - Deutsche sind. "Vergeßt uns nicht!" ist die ständige zu Herzen gehende Bitte. Die Ostdeutschlandhilfe e. V. und alle ihre Helfer versuchen weiter, diese Bitte zu erfüllen.

Absender und Empfänger der Hilfe. Gisela Peitsch mit rund 30 der insgesamt 21537 Pakete, welche die Ostdeutschlandhilfe verschickt hat, (links) und eine der von dem gemeinnützigen Verein Betreuten mit ihren Gänsen, kilometerweit von der nächsten Ortschaft entfernt (rechts)
 
     
     
 
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