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Den eigenen Wurzeln folgen

 
     
 
FrauenZeigenKunst“ - unter diesem Titel steht die im vergangenen Jahr eröffnete Sonderausstellung im Kulturzentrum Ostdeutschland in Ellingen. Vier Künstlerinnen aus drei Ländern stellen dort ihre Werke aus, Frauen, deren Wurzeln bis an den östlichen Rand Europas reichen, mit unterschiedlichen Lebensläufen und aus verschiedenen Kulturen.

Charakterisierend für die Künstlerinnen und allen gemeinsam sei die Tatsache, daß keine von ihnen mehr in ihrer Heimat lebt, erläuterte der Leiter des Kulturzentrums
Ostdeutschland, Wolfgang Freyberg, bei seiner Begrüßung. Namentlich begrüßte er bei der Eröffnung der Ausstellung neben Ellingens Bürgermeister auch den Bundestagsabgeordneten Klaus-Dieter Spranger aus Ansbach sowie Dr. Artur Sehm aus Ellingen, der an den Vorbereitungen dieser Ausstellung maßgeblich beteiligt war.

In seinem Grußwort ging Bür-germeister Karl-Hans Eißenber-ger auf die 20jährige Geschichte des Kulturzentrums ein, dessen Entwicklung er beobachtet habe. Aus dem öffentlichen Leben der Stadt sei diese Einrichtung nicht mehr wegzudenken. Die Dauer-ausstellungen, aber auch die hochwertigen Sonderschauen würden eine Bereicherung dar-stellen. Hart sei allerdings der Kampf um die Finanzierung - fehlendes Geld könne von der für die Aufrechterhaltung des Betriebes derartiger kultureller Einrichtungen verantwortlichen Bundesregierung durch geringere Steuergeschenke an Großunternehmen aufgebracht werden.

Die Künstlerinnen selbst, von denen Doris Prütting, Angelika Buller und Jurgita Savickaite bei der Vernissage anwesend waren, haben allesamt Kunstakademien besucht und zeigen Werke in verschiedenen Ausdrucksformen.

Doris Prütting, 1941 in Weidenau bei Tilsit geboren, bevorzugt die Ölmalerei und bezieht alte Rahmen in ihre teils realen, teils traumhaften Motive ein. Bis 1983 als Gymnasiallehrerin tätig, beschickt sie seit 1978 Ausstellungen in Bayern. Alljährlich im September führt sie in ihrem Heimatort Göbelsbach einen Kunsttag durch, 1991 beteiligte sie sich an einer Kunstausstellung in Königsberg.

Die 39jährige Angelika Buller ist in Karsinsk im Ural geboren. Ihr Weg führte sie über eine Kinderkunstschule in Kasachstan und ein Studium in Taschkent zur Medien-Design-Analytikerin. In Nürnberg wohnend, übt sie diesen Beruf seit 1992 aus - sie malt modern abstrakt in Aquarell, als Gegensatz dazu illustriert sie Kinderbücher.

Ebenso abstrakt zeigen sich die Bilder der 1971 in Siauliai in Li-tauen geborenen Jurgita Savik-kaite. In Litauen ging sie auch zur Kunstschule, bevor sie 1993 im Rahmen einer Kontaktkoordinierung zwischen der dortigen Universität und der Katholischen Universität Eichstätt hier zuerst ein Gaststudium aufnahm. Von 1994 an studierte sie das Fach Kunst und befindet sich derzeit in der Promovierungsphase. Aquarelle und Lithographien sind ihre Werke, anschaulich als Plakate oder auch abstrakt als persönliche Ausdrucksweise.

Nicht persönlich anwesend war Ludmila Tambovceva, in Grosnyj im Jahre 1952 geboren. In Kras-nodarsk studierte sie von 1971 bis 1975 an der Kunsthochschule. Seit 1986 arbeitet sie an der Kunstgalerie Königsberg und hat schon 1993 einmal im Kulturzentrum Ostdeutschland in Ellingen ihre Werke präsentiert. Von ihr enthält die Ausstellung Landschaften und Ortsansichten aus dem ehemaligen Ostdeutschland.

Die Ausstellung „FrauenZeigenKunst“, bei der die ausgestellten Werke auch erworben werden können, ist bis zum 3. März 2002 Dienstag bis Sonntag von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr im Kulturzentrum Ostdeutschland in Ellingen geöffnet. Mef

Die Ausführungen Wolfgang Freybergs interessieren nicht nur die Künstlerinnen: Jurgita Savickaite, Doris Prütting, Angelika Buller (). Foto: Manfred E. Fritsche

 
     
     
 
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