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Wer einmal in Rheinsberg gewesen ist, der wird sich noch gern an den Zauber erinnern, der von dem Schloß und dem ihn umgebenden Park ausgeht. Nur eine gute Autostunde von Berlin entfernt und auch von Hamburg, Hannover oder Rostock gut zu erreichen, bietet das am Grienericksee gelegene Rheinsberg einen hohen Erholungswert. Schon Friedrich der Große und sein Bruder Heinrich waren von Rheinsberg fasziniert, hatten sich diesen Ort als Musenhof auserkoren. Nicht zuletzt auch von dem Rheinsberger Flair beeindruckt, gründete der aus dem ostdeutschen Mallenuppen stammende Komponist Siegfried Matthus 1990 die Kammeroper Schloß Rheinsberg. Es ist die "glückhafte Verbindung von Natur, Musik und Architektur mit dem Charme junger Stimmen an einem kulturhistorischen Ort, inmitten einer idyllischen Landschaft", so Matthus, die das Besondere von Rheinsberg ausmacht. 20.000 Besucher jährlich geben ihm recht.
Das internationale Festival zur Förderung junger Opernsänger findet in diesem Jahr nun zum 15. Mal statt; Grund genug, das Ereignis feierlich zu begehen. Eine Ausstellung im Schloß soll über die Geschichte der Kammeroper informieren. Im Mittelpunkt aber stehen natürlich die jungen Sänger, die ihr Bestes geben werden, um das Publikum zu bezaubern. Zuvor jedoch galt es, aus 500 Bewerbern aus 38 Ländern auszuwählen. Von Belgien bis Bangladesh, von Chile bis Usbekistan waren die Interessenten angereist, um an dem Wettbewerb der Stimmen teilzunehmen. Jurys in Berlin und diesmal auch in Athen taten sich nicht leicht, doch schließlich zählten 30 Sängerinnen und Sänger aus zehn Ländern zu den Glücklichen; 14 wurden darüber hinaus für den Chor in der Oper "Hänsel und Gretel" ausgewählt.
Damit ist auch schon etwas von dem Jubiläumsprogramm verraten. Am 25. Juni beginnt es mit einer konzertanten Aufführung im Hekkentheater von Vincenzo Bellinis "Norma" mit dem Staatsorchester Braunschweig und dem Chor des Staatstheaters Braunschweig unter der Leitung von Jonas Alber. Einen Tag später kann man sich in einer Matinee mit Arien und Liedern im Schloßtheater und einem anschließenden Brunch im Schloßhotel Appetit holen für die weiteren Aufführungen. Am 30. Juni folgt eine Operngala mit den Solisten der Kammeroper Schloß Rheinsberg. Heribert Beissel wird das Brandenburger Staatsorchester Frankfurt dirigieren. Am 10. Juli gibt es einen Arienabend im Schloßtheater. Solokantaten des Barock mit dem musikalischen Leiter Christian Rieger am Cembalo werden vom 16. Juli an in der St. Laurentiuskirche unter dem Titel "Amore Tarditore" interpretiert.
Vom 22. Juli an wird "Der geduldige Sokrates", eine Oper von Georg Philipp Telemann, in der Inszenierung von Eike Gramss über die Bühne des Schloßtheaters gehen. Die musikalische Komödie wird auch an fünf weiteren Abenden vom Preußischen Kammerorchester aufgeführt, Leitung Wolfgang Katschner. Falls das Wetter mitspielt, ist auch in diesem Jahr wieder "Der singende See" geplant. Abendlieder a cappella bei Sonnenuntergang gesungen, gibt es am 16. und 24. Juli.
"Hänsel und Gretel", die Oper von Engelbert Humperdinck, erlebt ab dem 5. August im romantischen Heckentheater ihre Aufführung. In der Inszenierung von Kay Kuntze spielen die Brandenburger Symphoniker, die musikalische Leitung hat Michael Helmrath. Ein besonderer Höhepunkt aber wird schon am
31. Juli ins Schloßtheater locken. Unter dem Titel "Von Rheinsberg an die Met" werden frühere Preisträger des Wettbewerbs in einem Benefizkonzert auftreten und zeigen, daß sie den Sprung in die große weite Welt geschafft haben. "Auf vielen großen Bühnen der Welt - von Athen über New York, Stockholm, San Francisco, Sydney, Wien bis Zürich - und an beinahe allen deutschen Opernhäusern sind sie mittlerweile zu hören", freut sich Siegfried Matthus. Und er ist zuversichtlich: "Der neue Jahrgang wird ihnen folgen." Peter van Lohuizen
Weitere Informationen und Kartenbestellungen bei Tourist-Information Rheinsberg, Markt, 16831 Rheinsberg, Telefon (03 39 31) 3 92 96, Fax (03 39 31) 3 47 04, E-Mail: tourist-information@rheinsberg.de |
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