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Deutsche Tornados flogen 390 Einsätze

 
     
 
Auf jedes Großmanöver der Bundeswehr folgt – nach nächtlicher intensiver Arbei der Stäbe – am nächsten Tag die Kritik. Der Krieg um das Kosovo war kein Manöver Und für die Kritik ist der Abstand zum Geschehen noch zu kurz. Gleichwohl kann eine erst Beurteilung des politischen wie militärischen Erfolges der Nato angestellt werden.

Die politische Zielsetzung der Nato war, die weitere "ethnische Säuberung" im Kosovo zu verhindern und die Voraussetzungen für eine Rückkehr der Flüchtlinge mi militärischen Mitteln zu schaffen.

Die militärische Zielsetzung der Nato war:

1. Reduzierung der Bedrohung für Nato-Kampfflugzeuge durch Ausschaltung de jugoslawischen Luftverteidigung.

2. Reduzierung der Kampfkraft aller jugoslawischen Streitkräfte durch direkten Angrif aus der Luft im gesamten Staatsgebiet, um weitere Repressionen im Kosovo zu verhindern.

Die Nato konnte ihre militärischen Operationen mit Erfolg durchführen. Die Bedrohun durch die jugoslawische Luftverteidigung wurde weitgehend ausgeschaltet durch direkt Angriffe wie durch elektronische Schutzmaßnahmen, an denen die deutschen Tornado-Fliege ihren beachtlichen Anteil hatten. Die Strategen der Nato hatten nicht zuletzt deshalb au Luftkrieg gesetzt, weil sie beim Einsatz von Bodentruppen hohe eigene Verlust befürchteten. Und sie dachten nicht zu Unrecht an den Partisanenkampf Titos im Zweite Weltkrieg
. Über einen Zeitraum von 80 Tagen wurde Schritt für Schritt durch Luftangriff die Kampfkraft der jugoslawischen Streitkräfte eingeschränkt.

Die jugoslawischen Kräfte waren für das Heranführen von Nachschub- un Versorgungsgütern auf die Verkehrsverbindungen zum und im Kosovo angewiesen. Der Nat gelang es, durch Zerstörung von Brücken die Verkehrswege in den Kosovo zu unterbreche und den Nachschub empfindlich zu stören. Durch die Luftangriffe wurden all Erdölraffinerien zerstört und der Betriebsstoffvorrat zu 50 Prozent vernichtet. Angriff auf Nachschub- und Transportmittel, wie Tanklastwagen, Zugmaschinen und Lkw, schwächte kontinuierlich die Kampfkraft. Die Serben mußten am Schluß sogar Feuerwehrfahrzeuge fü den Transport von Betriebsstoff einsetzen. Sicher hat auch die psychologische Wirkun ununterbrochener Angriffe aus der Luft den Einsatzwillen der jugoslawischen Soldaten un Polizisten erheblich geschwächt.

Den Zweiflern zum Trotz hat die militärische Operation doch die Voraussetzungen fü den politischen Erfolg geschaffen. Es hätte andere Optionen gegeben, die durch bestimmt Geländestrukturen, mit wenigen sperrbaren Zugängen begünstigt, auch zu einem End geführt hatten. Zu fragen bleibt, ob wirtschaftliche Boykottmaßnahmen – unte Einbindung Rußlands – ein Einlenken von Milosevic bewirkt hätten.

Kosovo hatten den positiven Effekt, daß die Europäer einer gemeinsamen Außen- un Sicherheitspolitik näher kamen. Kosovo hat aber auch die Schwächen der militärische Fähigkeiten der Europäer deutlich gemacht. Dieser Krieg war ohne die Superwaffen der US nicht zu gewinnen. Die Lehre ist hart: Modernisierung und Nachrüstung, wenn Europa übe die Rolle des US-Junior-Partners hinauswachsen will. Kosovo bestätigte, daß man mi russischen Überraschungen – siehe Handstreich auf Pristina – rechnen sollte Dieser Krieg hat die USA 1,8 Milliarden Dollar gekostet, uns Deutsche bisher rund Milliarde DM. Da Finanzminister Eichel gegenüber den Wünschen von Verteidigungsministe Scharping nahezu von Taubheit geplagt ist, wird die Bundeswehr unter dem Druck diese Kosten weitere Einschränkungen ihrer Leistungsfähigkeit hinnehmen müssen. Eindrucksvol war, daß die Parteien im Deutschen Bundestag – mit Ausnahme der PDS – einmüti hinter dem Einsatz deutscher Soldaten standen. Bewundernswert ist der Wandel vo Politikern von Pazifisten zu bedingten "Militaristen". Manchen Abgeordnete müssen die Tränen kommen, wenn sie an ihre wenig klugen Äußerungen über die Bundeswehr vor dem Untersuchungsausschuß im Frühjahr denken.

Der deutsche Soldat hat auf dem Balkan eine großartige Leistung vollbracht. Im Rahme der Nato-Operation "Alliied Force" flogen deutsche Tornados 390 Einsätze, dabe wurden 244 Harm-Flugkörper verschossen. Die Aufklärungstornados wurden 46mal eingesetzt Neben dem militärischen Beitrag hat die Bundeswehr Wesentliches zur Verbesserung de humanitären Lage der Vertriebenen geleistet. Die Kosovo-Albaner haben ihre deutsche Soldaten in ihr Herz geschlossen. Um so lächerlicher sind die Bemühungen eines Reemtsma mit seiner "Heer-Ausstellung" und mit Unterstützung deutscher Kommunen (!) in Millionenhöhe von DM, die im Kosovo besser angebracht wären, die These vom auf de Balkan mordenden deutschen Soldaten zu verbreiten. Die Deutschen haben mit de Kosovo-Albanern gelitten und höchste Opferbereitschaft gezeigt. Und deutsche Soldate haben ihr Leben eingesetzt, allzu oft den möglichen Tod vor Augen. Ihnen ist unser Lan zu Dank verpflichtet

 
     
     
 
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