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Die Heimat im Herzen

 
     
 
Es ist ein Glück und eine Freude, daß wir diese Zeichnungen und Bilder hier sehen können. Sie sind ein Stück wahrhaftiger, alter Heimat, wie sie Frau Pallos-Schönauer empfindet, zeigt und für die Zukunft festgehalten hat", betonte der gebürtige Siebenbürger Künstler Reinhardt Schuster anläßlich der Vernissage der Retrospektiv-Präsentation von Jutta Pallos-Schönauer.

Bis zum 3. März sind Malerei
en und Zeichnungen der 1925 in Sächsisch-Regen geborenen Jutta Pallos-Schönauer im Düsseldorfer Gerhart-Hauptmann-Haus zu sehen. Zahlreich war das Publikum zur musikalisch umrahmten Ausstellungseröffnung gekommen, der auch die Künstlerin beiwohnte. Sie hat in Klausenburg studiert und war dort als Lehrerin und freischaffende Malerin und Grafikerin tätig. Nach der Aussiedlung in die Bundesrepublik im Jahre 1986 blieb die Siebenbürger Problematik Themenschwerpunkt ihrer Arbeiten. "Die alte Heimat ist für sie so wichtig, daß sie ohne diese gar nicht schöpferisch tätig sein könnte", stellte Reinhardt Schuster fest. Das Jutta Pallos-Schönauer die Erinnerung an die siebenbürgischen Städte und Dörfer noch lebendig im Herzen behält, beweisen Schilfrohr-Zeichnungen wie "Feuerwehrturm", "Fingerlingsstiege", "Franziskaner-Kloster und Kirche". Zu ihren neueren Malereien gehören "Im Bann der blauen Vögel" und "Entgegenkommende", "Nachfahren" und "Zeugen der Vergangenheit".

Anläßlich dieser Retrospektive gewährt Jutta Pallos-Schönauer derein Kurzinterview:

Sie waren mehr als 30 Jahre lang als freischaffende Künstlerin in Siebenbürgen tätig. Wie "frei" waren Sie in ihrer kreativen Entfaltung, welchen Themen konnten beziehungsweise durften Sie sich widmen?

Jutta Pallos-Schönauer: Man konnte sich frei mit den verschiedensten Themen befassen, sie durchführen und sogar ausstellen - vor allem wenn man damit gegen die damalige Ideologie nicht kritisch oder provokativ auftrat. Technisch wurde in den 50er Jahren möglichst realistische Darstellung verlangt, nachher wurden alle Stilrichtungen geduldet.

Gab es einen Wandel in Ihrem Schaffen nach 1986?

Jutta Pallos-Schönauer: In meinem Schaffen gab es keinen Stil- oder besonderen Technikwandel nach 1986. Mein Interesse und Lieblingsobjekt galt der Registrierung unserer Kultur in Siebenbürgen mit Schwerpunkt der von unseren Ahnen so typisch gestalteten Architektur und der reichen Volkskunst. Ich arbeite nach Erinnerung, früheren Skizzen und Bildern, die ich als Dokumentation verwende. Bei den figurellen Ölkompositionen versuche ich das Aufklären der "alten Welt" und das Erlebnis des Verlassens der Heimat festzuhalten.

Wären Sie neugierig, zu sehen beziehungsweise zu erleben, wie die Orte und Landschaften Ihrer Heimat heute aussehen?

Jutta Pallos-Schönauer: Seit unserer Aussiedlung war ich bloß einmal für vier Tage "zu Hause" und möchte meine alte Heimat so in Erinnerung behalten, wie sie früher war - mit der damals so gut funktionierenden Lebensart und Mentalität, mit den Bräuchen unserer siebenbürgischen Volksgruppe.

Wie kamen beziehungsweise kommen Ihre Kunstwerke mit Heimatbezug beim bundesdeutschen Publikum und bei internationalen Galeristen an?

Jutta Pallos-Schönauer: Vereinzelt scheinen sich hiesige Menschen für meine Gemälde zu interessieren und aufmerksam zu werden. Zum Beispiel bei den Bildern mit Büffeln als Kuriosum. In Kanada war das Publikum erstaunt und beeindruckt von den Wehrbauten.

Frau Pallos-Schönauer, ich danke Ihnen für dieses kurze Gespräch. D.G.

 Motive und Anregungen findet die Künstlerin in ihrer Heimat : Ansicht von Schässburg
 
     
     
 
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