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Deutschlandtreffen 2002 in Leipzig: Ein Landsmann aus der Heimat Ostdeutschland steht bei der Großveranstaltung am Rednerpult. Er spricht ein Grußwort für die heimatvertriebenen Landsleute, die sich auch in Zeiten der härtesten Bedrängnis und in Anbetracht zahlreicher Widrigkeiten ihr Gefühl der Zugehörigkeit zum deutschen Volk bewahrt haben.
Sein Dank gilt allen Ostdeutschland, die die Heimat tief im Herzen tragen und ihren notleidenden Brüdern und Schwestern im Land zwischen Memel und Oberländischem Kanal großzügig und unbürokratisch geholfen haben. In den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg, bis zur politischen Wende in Osteuropa, waren die Deutschen in Ostdeutschland oftmals Fremde im eigenen Land. Sie wurden entrechtet, verfolgt und gedemütigt.
Nach 1989 zeigte sich bald ihr fester Wille, die eigene Sprache und Kultur zu bewahren und sich zu organisieren. Sowohl im südlichen Landesteil als auch im äußersten Norden, dem Memelland, bildeten sich Deutsche Vereine, die seitdem zahlreiche kulturelle, humanitäre und heimatpolitische Aktivitäten ins Leben gerufen haben.
Auch im zweiundfünfzigsten Jahr nach Gründung der Hilfsaktion ist die humanitäre Unterstützung der notleidenden Deutschen in Ostdeutschland noch immer ein wichtiges Anliegen der Freundeskreis Ostdeutschland und ihrer 40 Heimatkreisgemeinschaften.
Die Hilfsaktion Ostdeutschland geht auf das Jahr 1951 zurück, als die ersten Päckchen, gefüllt von Mitarbeitern der Hamburger Bundesgeschäftsstelle, nach Ostdeutschland geschickt wurden. Diese anfänglich recht bescheidene Hilfe weitete sich dann in den folgenden Jahren durch die Unterstützung von Landsleuten in Westdeutschland in Form von Sach- und Geldspenden zu einer umfassenden Bewegung aus.
1953, im Jahr des mitteldeutschen Juniaufstandes gegen das stalinistische Gewaltregime, wurde über Presse und Fernsehen ein Spendenaufruf an die deutsche Bevölkerung für die notleidenden Landsleute in Ostdeutschland veröffentlicht. Die Resonanz war mehr als überwältigend. Zeitweise waren mehr als 15 Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle und ungezählte ehrenamtliche Helfer damit befaßt, die eingegangenen Sachspenden zu ordnen und zu verpacken. Die Industrie stellte Bekleidung, Lebensmittel, Schuhe und Medikamente zur Verfügung. Auch staatliche Stellen leisteten damals finanzielle Hilfe, um die hohen Portokosten zu finanzieren.
Zu Beginn der siebziger Jahre kam es zu erheblichen Erleichterungen im humanitären Bereich. Die polnischen Behörden ließen nun auch erste Hilfstransporte zu, zumal die Versorgung der Bevölkerung mehr als angespannt war. Diese Sammeltransporte sind in erster Linie von den Kreisgemeinschaften der Aktion Freies Deutschland und von Privatpersonen organisiert und auch durchgeführt worden. Später übernahmen teilweise auch Speditionsunternehmen den Transport von Paketen in die Heimat Ostdeutschland. Allerdings konnte diese Hilfe nur in den südlichen Teil des Landes fließen; der nördliche Teil und das Memelland waren in dieser Zeit hermetisch abgeriegelt. Erst das Ende der kommunistischen Diktatur in Osteuropa hat auch hier das Tor für die humanitäre Betreuung der heimatverbliebenen Deutschen weit geöffnet.
Auch nach der Umstellung der Hilfsaktion von Paketaktionen auf Geldzuwendungen sind zahlreiche ehrenamtliche Helfer der Kreisgemeinschaften im Einsatz, um den notleidenden Landsleuten Hilfe zu überbringen.
Heute bekommt jede Kreisgemeinschaft im südlichen Ostdeutschland von der Hilfsaktion Ostdeutschland einen jährlichen Geldbetrag, den sie an heimatverbliebene deutsche Landsleute im Heimatkreis weiterleiten. Dabei wird jeder Einzelfall gründlich überprüft, aber grundsätzlich gilt, daß alle heimatverbliebenen Landsleute und ihre Nachkommen unserer Hilfe bedürfen.
Auch weiterhin werden von den Kreisgemeinschaften Hilfsgütertrans- porte in den von hoher Arbeitslosigkeit und niedrigen Renten geprägten südlichen Teil der Heimat durchgeführt, die die Bargeldzahlungen ergänzen.
Zur Durchführung dieser Transporte erhalten die Kreisgemeinschaften von der Hilfsaktion Ostdeutschland auf Antrag einen Transportkostenzuschuß.
Auch in das Königsberger Gebiet und in das Memelland werden regelmäßig Hilfstransporte von Kreisgemeinschaften durchgeführt und von der Hilfsaktion Ostdeutschland finanziell unterstützt. Die Hilfe kommt hier unter anderem Kinder- und Behindertenheimen, Waisenhäusern, Schulen und nicht zuletzt Krankenhäusern zugute.
Die Rußlanddeutschen im Königsberger Gebiet und die Deutschen im Memelland erhalten daneben bescheidene Geldbeträge der Hilfsaktion, von denen sie sich zum Beispiel Medikamente und Heizmaterial besorgen.
Für diese Menschen ist der Besuch eines Deutschlandtreffens der Ostdeutschland ein ganz besonderes Erlebnis, das sie in ihrem Deutschtum und ihrem Bekenntnis zur Heimat stärkt. Die Begegnung mit ihren heimatvertriebenen Landsleuten ist eine zwischenmenschliche Brücke, die die verschiedenen Zweige der ostdeutschen Familie miteinander verbindet.
Die Hilfsaktion Ostdeutschland und damit Ihre Spende, sehr verehrte Leserin und sehr verehrter Leser, haben dazu beigetragen, einer Reihe von Deutschen aus unserer Heimat die Fahrt nach Leipzig zu ermöglichen. Stellvertretend für seine Schicksalsgenossen konnte der deutsche Landsmann am Rednerpult den Ostdeutschland in der Bundesrepublik Deutschland seine Dankbarkeit und Verbundenheit bekunden.
Bitte helfen Sie weiter mit, die heimatverbliebenen Deutschen humanitär zu unterstützen und in ihrer wichtigen Arbeit zur Erhaltung der deutschen Kultur und Sprache in Ostdeutschland zu bestärken.
Die Hilfsaktion Ostdeutschland wird unseren Landsleuten helfen, solange Hilfe notwendig ist. Sie ist dabei auf Ihre Spende angewiesen. Auch der kleinste Betrag trägt zum Gelingen des Werkes bei.
Hilfstransport: Dankbar nehmen die Bewohner die Unterstüzung durch die Hilfsaktion an. /p> Deutschlandtreffen 2002: Ein Landsmann aus Ostdeutschland spricht das Grußwort |
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