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Oberschleißheim Wie bereits in den Vorjahren fand das traditionelle Gedenken zum Volkstrauertag in Oberschleißheim sowohl an dem 1995 vom Kuratorium ehemaliger ost- und westpreußischer Verbände gestifteten Ehrenmal für die gefallenen, vermißten und in der Gefangenschaft verstorbenen Soldaten als auch gleichzeitig am zusammen mit dem BdV-Landesverband Bayern errichteten Mahnmal für die Opfer von Flucht und Vertreibung , das vor 16 Jahren unter dem Protektorat von Ministerpräsident Franz Josef Strauß eingeweiht wurde, statt.
Die Gedenkstätten im Patenland für Ostdeutschland bilden eine untrennbare Einheit im Sinne des Erinnerns an das tragische Geschehen beider Weltkriege und an den opfervollen Einsatz deutscher Soldaten, die 1944/45 die Fluchtwege für die schutzlose Zivilbevölkerung offenhielten.
Vor rund 150 Teilnehmern sprach Brigadegeneral a. D. Udo Ritgen zunächst am Ehrenmal bewegende Worte des Gedenkens an die in den Kriegen gefallenen und vermißten Soldaten und an die Opfer von Flucht und Vertreibung in der Endphase des Zweiten Weltkrieges. Er dankte allen, die heute noch diese Verpflichtung aufrechterhalten, insbesondere dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge für kontinuierliche Initiativen der Gräberpflege, u. a. mit rund 50 000 Jugendlichen aus 16 Nationen. Die deutsche Geschichte dürfe einschließlich der Kriege nicht in Vergessenheit geraten, denn ein Volk ohne Geschichte habe keine Wurzeln und müsse zugrunde gehen. Deshalb müsse man aller Diskriminierung der deutschen Kriegsopfer insbesondere in den die historische Wahrheit verzerrenden Massenmedien entgegentreten. "Versöhnung" sei keine "Einbahnstraße", sie müsse auf Gegenseitigkeit beruhen.
Unter den Klängen des "Liedes vom guten Kameraden", intoniert von der Blaskapelle Unterschleißheim, wurden dann die Kränze und Blumengestecke zu Ehren der Gefallenen niedergelegt. Anschließend erfolgten die Kranzniederlegungen an der Gedenkmauer des Mahnmals für Flucht und Vertreibung, wobei Doro Radke an die unermeßliche Tragödie des Flucht- und Vertreibungsgeschehen vor 55 Jahren und das leidvolle Schicksal der ostdeutschen Heimatvertriebenen erinnerte. Den Abschluß der Gedenkfeier bildeten traditionell das Geläut der Kiwitter Kirchenglocke im Glockenstuhl des Mahnmals und als Ausklang ein Musikstück der Blaskapelle Unterschleißheim.
Danach trafen sich Teilnehmer und Gäste in der zum "Haus der Ost- und Westpreußen" in Oberschleißheim gehörenden "Fliegerschänke Alter Adler" zu einem Beisammensein mit Totengedenken, insbesondere an Helmut Damerau, den verdienstvollen langjährigen Verfechter der Anliegen der Heimatvertriebenen in Bayern. Außerdem wurde eine Hörfunksendung des Bayerischen Rundfunks über den letzten Oberbefehlshaber der "Armee Ostdeutschland", Dietrich von Saucken, anläßlich seines 20. Todestages, vorgespielt. D. R.
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