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Seit vielen Jahren unterhält die Vereinigung ehemaliger Angehöriger der Friedrichsschule und Cecilienschule Gumbinnen e. V. einen Schülerwettbewerb. Im Rahmen des Gumbinner Heimatpreises zeichnet sie alljährlich herausragende Arbeite zum Thema Ostdeutschland aus. In der Regel waren es bislang Oberstufenschüler, die sich mit ihren Arbeiten um die 750 Euro des Preisgeldes bewarben.
Da es aber nicht der Zweck des Preisausschreibens ist, die zahlreich vorhandene Literat ur über Ostdeutschland zu vermehren, sondern möglichst viele junge Menschen zu motivieren, sich überhaupt einmal mit der Geschichte, Geographie und Kultur Ostdeutschlands zu befassen, beschloß der Vortand der Vereinigung, zusätzliche Anerkennungspreise für gelungene Arbeiten einzurichten. Somit können auch weitere Wettbewerbs-Beiträge und auch solche aus der Unter- und Mittelstufe prämiert werden, für deren Bewertung dann gesonderte Maßstäbe gelten.
Um zu demonstrieren, wie wichtig der Vereinigung auch Unter- und Mittelstufenarbeiten sind, fuhren die beiden Vorsitzenden, Harald Tanck und Dieter Dziobaka, nach Weikersheim, um dort einen Anerkennungspreis in Höhe von 300 Euro an Florian Kleefeldt zu übergeben.
Vor seiner 9. Klasse und in Anwesenheit des Klassenlehrers Herrn Brunotte und der Fachlehrerin Frau Schulzki-Seiter nahm der jungen Preisträger die Urkunde und Preisgeld in Empfang - für seine noch in der 8. Klasse angefertigten Arbeit zum Thema "Flucht und Vertreibung der Deutschen infolge des Zweiten Weltkrieges" - die Familie Kleefeldt stammt aus Osterode.
In seiner Ansprache nahm Dieter Dziobaka unter anderem Bezug auf eigene Erlebnisse, als auch er Schüler einer 9. Klasse war, denn auf den Tag genau vor 62 Jahren zog man ihn als Flakhelfer nach Königsberg ein.
Durch diese Preisverleihung wurde das Thema "Flucht und Vertreibung" nachhaltig in das Bewußtsein der Schüler gerückt, bei manchen erneut, bei anderen wohl zum ersten Mal, und stieß bei ihnen auf großes Interesse. Nach Erscheinen der Berichte in den lokalen Zeitungen "Fränkische Nachrichten" und "Tauber Zeitung" zog das Thema weitere Kreise. Verwandte und Freunde, aber auch Eltern von Mitschülern sprachen die Kleefeldts daraufhin an, nicht nur, um zum Erfolg zu gratulieren, sondern auch, um von ihren eigenen Erlebnissen in jenen schrecklichen Tagen zu berichten. EB
Der 1. Preis, des Gumbinner Heimatpreises, ging an zwei Abiturienten des Luisengymnasiums in Wunsiedel (je 500 Euro). Drei weitere Anerkennungspreise zu je 100 Euro erhielten die drei Verfasser einer Gemeinschaftsarbeit des Heinrich-Böll-Gymnasiums in Saalfeld.
D. Dziobaka überreicht Florian Kleefeldt den Preis |
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