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"Das ist der Geist, aus dem der Euro ist", hieß es am Stammtisch im Deutschen Haus, als der Skandal um den Präsidenten der Deutschen Bundesbank, Welteke, bekannt wurde. Hatte dieser doch in der Silvesternacht 2001 auf einer fulminanten Sause zusammen mit dem Establishment aus Politik, Banken und Medien überschwenglich den Euro begrüßt, während die große Mehrheit der Deutschen Trauer über das nicht gewollte Ende der D-Mark empfand.
Dabei war Ernst Welteke als Präsident der Bundesbank eine der Hauptfiguren, gewissermaßen als Kapitän dieses Flaggschiffs der deutschen Wirtschafts- und Finanzwelt. Der mit dem SPD-Parteibuch Ausgestattete hat sich als williger Vollstrecker der in allen politischen Lagern angesiedelten Euromanen erwiesen und die ihm anvertraute wichtigste Währung Europas, die DM, auf dem Altar Europas zum Opfer gebracht. Diese EU beraubte die Bundesbank prompt ihrer Macht. Welteke wurde zu einer von 18 Figuren im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB), die seitdem über Wohl und Wehe der europäischen Währung befindet, aber entsprechend den Traditionen fast aller anderen Staaten starken politischen Einflußnahmen ausgesetzt ist.
Nun wurde Welteke seine Sause zum Verhängnis. Dem ersten Mann der Bundesbank fehlt jedoch jedes Unrechtsbewußtsein. Daß den Spitzen der Bundesbank nichts anderes einfiel, als zu erwägen, künftig einen Ethik-Berater einzusetzen, beweist den fassungslosen Bundesbürgern, daß die dort Versammelten von sich aus nicht beurteilen können, was anständig und was unanständig ist. Das aber sei das schlimmste Armutszeugnis, das eine Bank sich ausstellen kann, meinte der Stammtisch.
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