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Freiheit ausgeträumt

 
     
 
"Tupolew 134" ist eine wahre deutsch-deutsche Liebesgeschichte, die mit Verrat und Trennung endet. Zwei DDR-Bürger entführten 1978 eine Tupolew 134 auf dem Flug Danzig-Schönefeld nach West-Berlin. Diesen realen Hintergrund nutzte Antje Ravic Strubel für ihren Roman. Die Tat ihrer Helden Katja Siems und Lutz Schaper war nicht geplant gewesen. Sie entstand als eine Art Übersprunghandlung zweier bei ihrer Republikflucht verratener Menschen. Auf drei Zeitebenen verknüpft die Autorin die Vorgeschichte der Flucht, die folgende Gerichtsverhandlung auf dem Flughafen Tempelhof
und die Erinnerungsarbeit 25 Jahre später miteinander.

Es ist die Geschichte von Katja Siems und ihrem Arbeitskollegen Lutz Schaper, die von einem freien Leben im Westen träumen. Sie leben und arbeiten in Ludwigsfelde, wo sie jeden Tag in ihren Blaumännern an den Maschinen des IFA-Automobilwerks stehen.

Sie lebt noch bei ihren Eltern, die sich nach gescheiterten Widerstandsversuchen den Lebensbedingungen in der DDR in beschaulich-manierlicher Weise angepaßt haben. Lutz Schaper ist ein ruhiger Einzelgänger.

Eines Tages taucht im Werk Hans Meerkopf als Firmenbeauftragter aus dem Westen auf.

Zwischen ihm und Katja entwickelt sich eine Liebesbeziehung; unbeschwerte, heitere Stunden und lange Gespräche mit Hans Meerkopf lassen Katjas lange gehegte Fluchtpläne reifen. Lutz Schaper ist mit von der Partie.

Erst, als Katja und Lutz vergebens in Danzig auf Meerkopf warten, wissen sie, daß sie verraten wurden. In panischer Hast beschließen sie, das Flugzeug in den Westen zu entführen.

Auf der zweiten Zeitebene folgen lange Verhöre im Flughafen Berlin-Tempelhof durch die Amerikaner, die als alliierte Macht die Verhandlungen führen.

Die Rückblenden aus der Perspektive 25 Jahre später zeigen, daß die beiden Flüchtlinge im Westen nicht ihr erhofftes Glück machen konnten. Jeder lebt für sich ein einsames Leben. Lutz Schapers Motiv für die Flucht war seine unerwiderte Liebe zu seiner Kollegin Katja. Er sah sich nie als Entführer.

"Tupolew 134" ist ein poetisches Zeitbild aus einer inzwischen verschwundenen Republik.

Antje Ravic Strubel wurde 1974 in Potsdam geboren. Sie ist gelernte Buchhändlerin, studierte Amerikanistik, Psychologie und Literaturwissenschaften in Potsdam und New York. Ihr Werk wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Marburger Literaturpreis im Jahr 2005. Michaela Wagner

Antje Ravic Strubel: "Tupolew 134", dtv-Verlag, 348 Seiten, broschiert, 9
 
     
     
 
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