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Freundschaftsbrücke

 
     
 
Regelmäßig fährt das kleine Team von ehrenamtlichen Helfern nach Königsberg, um die Spenden direkt dort abzuliefern, wo sie gebraucht werden. Auf Sach- und Geldspenden ist die Freundschaftsbrücke vollkommen angewiesen, weil auch das Projekt Königsberg keinerlei Zuschüsse erhält.

Mittlerweile sind ungezählte Transporte durch die Projektleiterin Helga Nevermann organisiert worden. Allein im letzten Jahr fuhren sie und ihr Team, Erich Bende, Herbert Andrees und Hagen Dressler, siebenmal nach Königsberg, der Stadt, in der vor allem für Kinder und alte Menschen Hilfe so bitter nötig ist.

Es werden zum Beispiel Kinderhäuser für mißhandelte Kinder, Straßenkinder und Waisen mit Kleidung und vor Ort gekauften
Lebensmitteln und Körperpflegemitteln versorgt, ebenso ein Waisenhaus für behinderte Kinder. Eine sehr arme Schule auf dem Land erhält die Mittel – streng kontrolliert –, durch die die Allerärmsten täglich eine reichhaltige warme Mahlzeit erhalten. Krankenhäuser werden mit auch vor Ort gekauften Medikamenten und mit Krankenhauszubehör (aus deutschen Spenden) sowie dringend benötigter Bettwäsche versorgt (in manchen Krankenhäusern liegen die Patienten auf Zeitungspapier!). Dann gilt die große Sorge der "Freundschaftsbrücke" den von ihren Müttern verlassenen Aids-Babies und den außerordentlich vielen Aids-Patienten (Königsberg hat eine der höchsten Aids-Zahlen in Europa). Ein neues Projekt ist eine Begegnungsstätte für alte, bitterarme Intellektuelle, deren Suppenküche finanziert wird. Des weiteren kümmert sich die "Freundschaftsbrücke" um viele schwere Einzelschicksale.

Dieser unermüdliche Einsatz veranlaßte die Stadtverwaltung, der "Freundschaftsbrücke Deutschland e.V.", im Rahmen des Wettbewerbs "Mensch, Ereignis, Zeit", bei dem Königsberger aus verschiedenen Sparten, wie etwa Kunst, Wissenschaft, Politik, Forschung, ausgezeichnet wurden, den "Grand Prix" für humanitäre Hilfe zu verleihen: "Wo auch immer Not in der Stadt herrscht – die Freundschaftsbrücke war da und versuchte zu helfen" – ein Zitat aus der sehr berührenden Laudatio. Der Wettbewerb fand übrigens seit drei Jahren, also zum drittenmal, statt.

Im Namen der "Freundschaftsbrücke" dankte Helga Nevermann in einer kleinen Ansprache vor 900 geladenen Gästen vor allem den vielen großartigen Spendern in Deutschland, durch die diese Hilfe ja überhaupt erst möglich wurde. Den großen dankbaren Applaus möchte sie hiermit an alle Spender weitergeben.

Ein älterer Herr sagte ihr zum Abschied: "Bei Ihren Worten hatte jeder Anwesende Tränen in den Augen." Helga Nevermann

 
     
     
 
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