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Zusammenarbeit
Die Energie- und Wärmeversorgung des Königsberger Gebiets bereitet den Politikern und Experten der Exklave schon seit längerem Kopfzerbrechen. Rat und Hilfe wird hier nun laut russischen Online-Nachrichtendiensten aus dem Ausland erhofft. So erörtern zur Zeit Experten aus Dänemark mit ihren russischen Kollegen die Möglichkeiten, einen Windenergie-Park auf dem Schelf an der Ostsee bei Fischhausen zu errichten. Die bereits im Dezember des letzten Jahres hierüber aufgenommenen Verhandlungen sind inzwischen so weit gediehen, daß der Generalvertreter von "Jantarenergo", Oleg Gladkow, und seine Verhandlungspartner von der dänischen Firma "SEAS Energi Service F.S." die Gründung einer dänisch-russischen Aktiengesellschaft ins Auge gefaßt haben, die rund 500 Meter vor dem Ufer Fischhausens 20 Windkraftanlagen aufbauen soll. Jede dieser modernen Windmühlen soll eine Leistung von zwei Megawatt haben.
Neben den Dänen scheinen auch Schweden und Polen ein reges Interesse an Gemeinschaftsunternehmen in der Exklave zu hegen. Schweden ist bereit, 7,5 Millionen Dollar für die Modernisierung veralteter Heizkraftanlagen sowie den Austausch veralteter Heizkessel und Versorgungsleitungen auszugeben. Gegenwärtig läuft eine Ausschreibung, an der sich elf westeuropäische Consulting-Firmen beteiligen. Weitere 7,5 Millionen Dollar haben die Skandinavier Königsberg für den Bau einer Müllverbrennungsanlage in Aussicht gestellt.
Inzwischen beschäftigen sich die Energiespezialisten auch mit der Frage, ob die Wiederinbetriebnahme des Heizkraftwerks Gumbinnen als Joint-venture mit der polnischen Firma "Elektrim Megadeks" für beide Seiten gewinnbringend sein könnte. Von einer derartigen Zusammenarbeit würde vor allem "Jantarenergo" profitieren, und das Problem der Kalt- und Warmwasserversorgung Gumbinnens wäre gelöst. Der zuviel produzierte Strom könnte dann wieder an die Polen verkauft werden. Das sind zumindest die Hoffnungen in Königsberg.
Putina gegen Aids
Ludmila Putina, Rußlands First Lady, hat bei der Eröffnung eines Gala-Konzerts in Königsberg, das im Rahmen einer staatsweiten einwöchigen Wohltätigkeitsveranstaltung gegen Aids und Drogensucht stattfand, an ihre Landsleute eindringlich appelliert, sich am Kampf gegen den Drogenhandel und -konsum zu beteiligen. "Es ist symbolisch, daß die erste Aktion zum Kampf gegen Drogen und Aids in unserem Lande gerade hier, wo der erste Fall einer Aids-Erkrankung festgestellt wurde, begonnen hat", sagte die Präsidentengattin. Ihr Dank galt in diesem Zusammenhang den Ärzten und Sozialarbeitern, die "seitdem große Arbeit geleistet" hätten. Beim Abschied wünschte sie ihrer Geburtsstadt und deren Einwohnern Wohlstand und Glück. Die Einnahmen aus dem Kartenverkauf für das Konzert, an dem neben russischen auch ausländische Künstler teilnahmen, sollen einem Kindergarten für HIV-positive Kinder, die von ihren aidskranken Müttern bereits im Mutterleib infiziert wurden, zugute kommen.
Unter der Devise "Probiere erst niemals!" hatte der Präsident des nationalen Kulturfonds, der in Rußland bekannte und aus Königsberg stammende Künstler Oleg Gasmanow, schon früher eine Aktion gegen Drogen durchgeführt. MR |
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