|
Keiner will das Ordensschloß
Lyck - Keiner will das Ordensschloß in Lyck kaufen. Auf einem weiteren Versteigerungstermin, der das Schicksal des historischen Gebäudes klären sollte, wurde kein einziges Angebot abgegeben. Das auf der Insel im Lycksee gelegene Schloß aus dem späten Mittelalter befindet sich in einem fatalen Zustand. Der künftige Eigentümer hätte sich zur Renovierung des Denkmals verpflichten müssen. Am Objekt waren Geschäftsleute aus der Bundesrepublik Deutschland interessiert, die bereits zwei alte Speicher in Danzig besitzen. Letztlich hat aber bei der Versteigerung niemand ein Angebot abgegeben. Der Wert der Immobilie wird von der Stadtverwaltung mit 1,8 Million Zloty (einer knappen halben Million Euro) beziffert.
Das Ordensschloß in Lyck wurde in den Jahren 1398 bis 1408 erbaut. Es war Sitz eines Ordenspflegers. Die Reihe der bekannten Pfleger beginnt im Jahre 1415 mit Christoph von Zewitz. Nach der Säkularisierung im Jahre 1525 wurde Lyck ein Amt, das von einem Amtshauptmann verwaltet wurde. Nach der Aufhebung der Ämter und der Einführung der sogenannten "landräthlichen Kreise" zur Zeit Friedrichs des Großen war das Schloß nur noch Sitz eines Justiz- und Domänenamtes. Nachdem das Schloß zwischenzeitlich abgebrannt war, wurde ein Wiederaufbau bis zum Besuch von König Friedrich Wilhelm IV. am 5. Juni 1845 bewerkstelligt. Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloß als Gefängnis genutzt.
Planziel soll erreicht werden
Allenstein - Seit 2004, dem Jahr des Beitritts Polens zur Europäischen Union, konnten dank EU-Geldern alleine im südlichen Ostdeutschland ein 300 Kilometer langes Kanalnetz, elf Kläranlagen und einige zig Kilometer Gemeinde-, Kreis- und Woiwodschaftsstraßen gebaut werden. Das dafür nötige Geld erhielten die Polen über das Integrierte Programm zur Regionalentwicklung. Insgesamt 180 Millionen Euro müssen in den Jahren 2004 bis 2006 verbraucht werden, und das Verwaltungsvorstandsmitglied der Woiwodschaft Ermland und Masuren Bozena Wrzeszcz-Zwada läßt keinen Zweifel daran, daß diese Vorgabe bis zum Ende des Jahres auch erfüllt sein wird.
Auf dem Bildungssektor konnten im südlichen Ostdeutschland dank der Zuwendungen seitens der Europäischen Union sieben höhere Schulen renoviert und einige zigtausend Stipendien vergeben werden.
Auf den Spuren der Kruttinna
Allenstein - Der Verwaltungsvorstand der Woiwodschaft Ermland und Masuren hat grünes Licht für eine Expertise über die touristische Nutzung der Alle gegeben. In den nächsten Jahren soll der Fluß, der das südliche Ostdeutschland mit dem Königsberger Gebiet verbindet, nach dem Vorbild der Kruttinna ein populärer Wasserwanderweg von internationalem Ruf werden. Besondere Attraktivität besitzt die Alle dadurch, daß sie durch die sogenannte Grüne Lunge der Republik Polen fließt.
Vorbereitungen fürs Jubiläum
Tannenberg - Andrzej Rynski, Marschall der Woiwodschaft Ermland und Masuren, hat zusammen mit dem Museum für das Ermland und Masuren einen Wettbewerb für die Erarbeitung eines Konzeptes für die Gestaltung des geschichtsträchtigen Schlachtfeldes von Tannenberg und des Denkmalhügels in Tannenberg vorgestellt. Geplant ist der Bau eines neuen Museumspavillons mit je einem Teil für Erholung, Bildung und Verwaltung. Neben einer ständigen Ausstellung über die Schlacht von Tannenberg sollen in dem Neubau auch Wechselausstellungen gezeigt werden. Projektiert sind des weiteren ein Parkplatz und eine dauerhafte Tribüne mit etwa 1000 Zuschauerplätzen. Das bereits bestehende Museum soll ebenso wie das Amphitheater renoviert und auch modernisiert werden.
Der Wettbewerb ist nur ein Teil der Vorbereitungen für die 600-Jahrfeier der Schlacht von Tannenberg, die im Jahr 2010 begangen wird. Organisiert werden ebenso wissenschaftliche Seminare und Forschungsprojekte.
Die Vorbereitungen des Jubiläums, dem in Polen eine nationale Bedeutung beigemessen wird, zielen auf eine Identifizierung mit der Woiwodschaft. Im Dienste dieser Identitätsstiftung erfolgt auch die Vorbereitung eines speziellen Programms für Schulen und für diverse wissenschaftliche Expertenseminare. Neben dem volkspädagogischen Nutzen erhofft man sich von der 600-Jahrfeier zusätzliche Touristen für das südliche Ostdeutschland. So solle das Jubiläum ein touristischer Höhepunkt werden, betonte Rynski.
Zur Zeit laufen Bemühungen um die Eintragung des Schlachtfeldes von Tannenberg in die Liste der historischen Denkmäler. Die Vorbereitung des Jubiläums befindet sich bereits auf der Prioritätenliste der Woiwodschaft, das heißt, daß sie zu jenen als wichtig eingestuften Projekten gehört, die gemäß dem Entwicklungsplan in den Jahren 2007 bis 2013 realisiert werden sollen.
Neidenburg und Sarny Partner
Neidenburg - Vertreter Neidenburgs und der in der Zeit zwischen den Weltkriegen zeitweise zur Republik Polen gehörenden ukrainischen Stadt Sarny haben einen Partnerschaftsvertrag unterzeichnet, in dem sich beide Städte dazu verpflichten, sich gegenseitig zu unterstützen und auf kulturellem wie wirtschaftlichem Gebiet zusammenzuarbeiten. Zur Vertragsunterzeichnung war eine ukrainische Delegation aus Kommunalpolitikern und Geschäftsleuten unter Führung des Bürgermeisters Leontij Nikolajczuk aus Sarny nach Neidenburg angereist. Sarny ist die vierte Partnerstadt von Neidenburg. Schon früher wurden ähnliche Verträge mit den französischen Städten Buzancaise und St. Gemme sowie mit Aaskov in Dänemark geschlossen.
Jubiläumsfeier mit Fernsehen
Lyck - Neben Lycks Kreisvertreter Gerd Bandilla war auch ein Fernsehteam aus Tirol dabei, als die Gesellschaft Deutscher Minderheit in Lyck ihr 15jähriges bestehen feierte. |
|