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Unwillige Koalition
Die Koalition der Willigen im Irakkrieg zerfällt weiter - spätestens nach dem Ablauf der geplanten Wahlen im Irak gegen Ende März 2005 will Ungarn seine Truppen - ein 300köpfiges Transportkontingent - zurückziehen. So will es der sozialistische Regierungschef Ferenc Gyurcsány. Der oppositionelle Bürgerbund lehnt das Vorhaben ab, möchte sogar noch früher die Soldaten nach Hause holen - vorzugsweise zum Jahresende. Kleinere Oppositionsparteien wie die MDF fordern schon lange das Ende des Irakengagement s. Das Mandat des ungarischen Parlaments für die Truppenentsendung läuft Ende Dezember ab - eine Verlängerung ist somit ausgeschlossen. SV
Sicher ist sicher
Die Ostsee soll sicherer werden. Nicht nur nach dem Willen der Anrainerstaaten, sondern auch nach dem Willen der großen Erdölgesellschaften. Schon jetzt sind auf vielen Schiffen Lotsen im Einsatz. Tanker der BP sollen sogar schon ab Anfang 2005 für Transporte auf der Ostsee nur noch mit Doppelhülle zum Einsatz kommen. Die doppelten Wände sollen im Falle einer Havarie das Auslaufen von Öl und die daraus resultierenden massiven Umweltschäden verhindern. Auch die Lotsen dienen der Risikominimierung. Offiziell verpflichtet zum Einsatz der neuen Schiffe und schärferer Sicherheitsmaßnahmen sind die Reeder erst ab 2010. Allein BP will bis 2006 46 Doppelhüllentanker anschaffen. Dennoch werden Sicherheitsfragen noch lange auf der Tagesordnung bleiben, denn nur 20 Prozent aller Unfälle gehen auf technisches Versagen, 80 Prozent auf menschliches zurück. Im Zweifelsfall soll dann die "zweite Haut" das Schlimmste verhindern. A.S.
Vom Süden lernen
Ungarns Unternehmer sehnen sich offenbar nach einem Wandel im Steuerwesen des für sie wichtigen Handelspartners Deutschland. Ungarische Beraterfirmen informieren ihre Klienten neuerdings ausführlich über das als komplex empfundene deutsche Modell. Gemeinsames Fazit: Würden die Deutschen doch von Bosnien oder Kroatien lernen - dort gibt es eine Einfachsteuer. EB
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