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Deutsch ist begehrt
Gemäß einer aktuellen Untersuchung der Internationalen Medienhilfe (IMH) hat sich die Zahl deutschsprachiger Publikationen, die außerhalb des deutschen Sprachraums produziert werden, im vergangenen Jahr erneut erhöht. Im Ausland erscheinen nun rund 3.100 Zeitungen, Zeitschriften und Mitteilungsblätter auf Deutsch. Die IMH geht davon aus, daß die Gründungswelle anhält, da sie wieder mehrere neue Zeitungsprojekte betreut.
Björn Akstinat, Geschäftsführer der IMH, erklärt das Wachstum der deutschsprachigen Auslandspublikationen mit der zunehmenden Verwendung der deutschen Sprache weltweit. So wird das Leserpotential für die Publikationen größer. In vielen Regionen der osteuropäischen EU-Beitrittsländer ist Deutsch die bedeutendste Fremd- oder Zweitsprache. In einer Rangliste ermittelte die IMH, daß Rußland mit 17 Millionen, gefolgt von Polen mit acht Mil-lionen sowie den USA und den Niederlanden mit jeweils sechs Millionen, Menschen mit deutschen Sprachfähigkeiten das Land mit den meisten Deutschsprachlern ist. An vierter Stelle liegen Frankreich und die Ukraine mit je vier Millionen, dahinter Kasachstan und Usbekistan mit drei Millionen vor Brasilien, Ungarn und der Tschechischen Republik mit je zwei Millionen Deutschsprachigen. E. D.
Zum Niedrigpreis
Die in Deutschland ansässige Nachrichtenagentur Dow Jones-vwd, die Wirtschaftsnachrichten für deutsche Zeitungen übersetzt, geht in Sachen Kostenersparnis neue Wege: Sie lockt deutsche Übersetzer nach Ungarn. Die Agentur mit Büro in der ungarischen Hauptstadt hatte sich an noch billigeren Standorten wie Rumänien und Serbien umgeschaut, doch im vergleichsweise teuren Ungarn gibt es einen "Pool von Muttersprachlern und Einheimischen, die deutsch sprechen", so die Firmenleitung. Die in Budapest gegründete Tochterfirma arbeitet allerdings nur mit einer einzigen Ungarin, alle anderen Mitarbeiter sind Deutsche, da das nötige Tempo nur von Routiniers in der deutschen Sprache eingehalten werden kann. Diese verdienen jedoch zwischen 20 und 50 Prozent weniger als ihre Kollegen in Deutschland.
Ferienland Ungarn
Rund 20 Prozent aller Deutschen trauen laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid von allen neuen EU-Mitgliedern Ungarn am ehesten zu, sie zum Kauf eines Ferienhauses zu reizen. Die Umfrage im Auftrag des deutschen Baufinanzierers BHW sollte den attraktivsten Immobilienmarkt unter den neuen EU-Staaten ermitteln - Ungarn ist trotz gestiegener Preise für Grundstücke der deutliche Favorit der Deutschen. Grund für die Beliebtheit als dauerhaftes Ferienziel ist nicht nur die Landschaft um den Plattensee, auch rechtlich sowie im Preis-Leistungsgefüge bietet Ungarn gegenüber seinen Konkurrenten Vorteile. Beschränkungen beim Erwerb von Grundeigentum bestehen im Vergleich zu Polen kaum - den Ungarn macht das Unwort vom "Ausverkauf" ihres Landes offenbar wenig Angst, Gastfreundschaft geht ihnen vor.
Handel ausgebaut
Deutschland hat bei der Ausfuhr von Gütern nach Estland gegenüber anderen Staaten weiter aufgeholt und liegt jetzt auf dem 2. Platz. Noch im April war Deutschland drittgrößter Handelspartner des Baltikumstaates. Die Ausfuhren Estlands in die europäischen Länder bestehen im Gegenzug hauptsächlich aus Maschinen und Anlagen, Holz und Holzprodukten, Textilien und Textilprodukten.
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