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Zu ihrem 8. Begegnungsseminar der Brandenburger Vertriebenen hatte die LO-Landesgruppe Brandenburg gemeinsam mit dem Bund der Vertriebenen in den imposanten Rittersaal des Schlosses Krockow, im nördlichen Westpreußen gelegen, eingeladen. Das Schloß wurde mit Hilfe der Deutsch-Polnischen Stiftung zum "Kaschubischen Zentrum Europäischer Begegnung" ausgebaut. Dazu beigetragen hat auch Ulrich von Krockow, der jetzt darin Wohnrecht besitzt. Schwerpunkt der Tagung war das Thema "Gemeinsame Heimat, gemeinsame Verantwortung, gemeinsame Menschenrechte Beispiele für die Arbeit an diesem Motto in Pommern, Danzig, West- und Ostdeutschland (Polen und Rußland)".
Tagungsleiter Hartmut Borkmann, stellvertretender Vorsitzender der LO-Landesgruppe Brandenburg, freute sich, 80 Teilnehmer Deutsche, Russen und Polen begrüßen zu können. Im ersten Teil des Seminars ging es um die "Deutsch-polnische Zusammenarbeit zur Pflege historischer, kultureller und wissenschaftlicher Traditionen der Stadt Danzig". Ein Grußwort an das Auditorium sprach u. a. Horst Haut, Vorsitzender der LO-Landesgruppe Brandenburg. Hans-Jürgen Kämpfert, Vorsitzender der Erik von Witzlebenstiftung Trägerin des Westpreußischen Landesmuseums , dankte Hartmut Borkmann für seinen hohen Einsatz zur Überwindung noch bestehender Gegensätze. Von der gemeinsamen Heimat sprachen auch der zuständige polnische Bürgermeister und Landrat. Am Ende der Tagung konnte in einem benachbarten Bau des Schlosses Krockow mit prominenten Gästen eine Ausstellung des Westpreußischen Landesmuseums Münster durch Museumsdirektor Dr. Hyss eröffnet werden.
Die zweite Podiumsrunde hatte das nördliche Ostdeutschland zum Thema. Zu der Gesprächsrunde gehörten Waldemar Herbst, russischer Organisator in Tapiau, Kreis Wehlau, René Nehring (24 Jahre), der eineinhalb Jahre in Königsberg studiert hat, Joachim , Kreisvertreter von Wehlau, sowie Viktor Pretzer, Leiter des Deutschen Theaters in Königsberg. Ihr Fazit war, daß Altbürger und Neubürger nur gemeinsam diesem Lande eine positive Zukunft geben können. Dafür müsse die Politik aber erst die nötigen Voraussetzungen schaffen.
Die dritte Podiumsrunde setzte sich zusammen aus Viktor Leyk, Minderheitenbeauftragter beim polnischen Marschallamt Allenstein, Isabella Schulz, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft in Bartenstein, und Eckhard Werner, Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Gesellschaften in Ostdeutschland. Sie berichteten von den zahlreichen Ansätzen in der kulturellen Arbeit der Deutschen Vereine, die auch von Viktor Leyk im Marschallamt sehr unterstützt werden. So bringt zum Beispiel seit dem 1. April ein polnischer Radiosender einmal wöchentlich eine zwanzigminütige Sendung unter dem Titel "Deutsch für Deutsche". Es bleibt zu hoffen, daß sich diese Sendezeit noch verlängern läßt, denn in Oberschlesien gibt der dortige Sender der deutschen Sprache wesentlich mehr Raum.
Zwei weitere Podien mit den Themen "Deutsche Wurzeln in der Kaschubei" und "Erhaltung und Präsentation des Erbes der Region in Zusammenarbeit mit historischen Vereinen und dem Bund der Vertriebenen" rundeten das Seminarprogramm ab. Die Vorsitzende des Deutschen Vereins Wittenberg/Putzig, Eleonore Doering, umrahmte mit ihrem Chor die Tagung musikalisch und führte die Teilnehmer später durch das Heim der Gruppe.
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