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Nach seinem kleinen Buch "Blick auf drei Jahrhunderte - Politische Zitate 1700 bis 2000" legt Friedrich Carl Albrecht nun sein Buch "Politische Wendepunkte - 1806 - 1932 - 2008" vor.
Anhand von aus seiner Sicht besonders markanten, zum Nachdenken anregenden Ereignissen der jüngeren Geschichte zeigt er auf, wie eine egalitär-demokratische Ideologie, mit den Realitäten dieser Welt zusammenprallend, Schaden nimmt, nehmen muß.
Sagte einst ein kluger Römer, den Untergang des Römischen Reiches voraussehend: Nec vitia nostra nec remedia pati possumus, damit ausdrückend, sein Land sei weder in der Lage, mit seinen Mängeln und Gebrechen zurechtzukommen noch die notwendigen Heilmittel zu ertragen, so soll Albrechts Buch hingegen die Hoffnung vermitteln, daß durch eine geistig-moralische Erneuerung auch heute Krisen zu überwinden und zu meistern sind.
Da Vergleiche, besonders historische, bekanntlich fast immer hinken, werden nur Situationen aufgezeigt, die Lehren vermitteln können. So beispielsweise die Schwierigkeiten, die Zar Alexander I. während seiner Regierungszeit hatte, die Notlage Papens 1932, resultierend aus der Zerrissenheit der Weimarer Republik, und die Hilflosigkeit der Regierung der Bundesrepublik Deutschland 1990/91, als sie, völlig unvorbereitet darauf, mit der "Wende" und ihren Folgen fertigwerden sollte. Die "Politik", die wir erlebt haben und erleben, an der wir verzweifeln und unter deren Folgen wir leiden, bedarf nicht nur nach Meinung des Verfassers einer Erneuerung. In seinen letzten Kapiteln zwingt er uns, darüber nachzudenken, ob das Fundament unseres Staates genügend Tragfähigkeit besitzt, ob Mehrheitsbeschlüsse der Wahrheit letzter Schluß sind und wie ein "Souverän" beschaffen sein soll.
Welches sind, nach Albrecht, notwendige Reformen? Dazu zählen Rückbesinnung auf die von Gott gesetzten Ordnungen, Grundlage des christlichen Abendlandes, klare Gewaltentrennung, Einschränkung des Einflusses der Parteien und der Bedeutung einer Parteizugehörigkeit, Erziehung zum Dienst am Staat, Aufwertung der Stellung und der Unabhängigkeit des Staatsoberhauptes.
Und über die Vor- und Nachteile einer konstitutionellen, nicht parlamentarischen Monarchie nachzudenken, verbietet sich nach Auffassung des Verfassers auch nicht! Will Seelmann-Eggebert
Friedrich Carl Albrecht: "Politische Wendepunkte - 1806 - 1932 - 2008", Klosterhaus Verlag, Wahlsburg 2006, broschiert, zehn Abb., 103 Seiten, 9,80 Euro |
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