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Vor einem halben Jahr brannte im Landkreis Augsburg ein Asylbewerberheim. Dreißig Wohncontainer fielen den Flammen zum Opfer, wobei ein Schaden in Höhe von etwa 250.000 Euro entstand (Zusammenfassung vom 15. März 2003). Durch das Feuer wurde das Leben von 186 Bewohnern erheblich gefährdet. Und dennoch berichtete kein überregionaler Fernsehsender und keine überregionale Zeitung über diesen Brandanschlag auf ein Asylantenheim.
Jetzt wird deutlich, warum die wie gleichgeschaltet wirkenden deutschen Medien so diskret mit dem Attentat umgingen: Die Augsburger Staatsanwaltschaft hat soeben Anklage gegen die mutmaßlichen Täter erhoben; wie damals schon vermutet, handelt es sich um Insassen des Lagers. Sie hatten den Brand gelegt, weil sie näher an der Stadt Augsburg untergebracht sein wollten. Es war ihnen in Kleinaitingen auf dem Lande zu langweilig.
Bei den Insassen des Lagers handelt es sich zum großen Teil um Ausländer, deren Behauptung, sie seien in ihrer Heimat politisch verfolgt, nicht nachgeprüft werden kann, weil sie nicht sagen wollen, aus welchem Land sie stammen. Ihre Papiere haben sie vernichtet.
Jetzt sollen sich zwei Iraker - Iraker geben stets ihr Ursprungsland bekannt, weil man sie bisher wegen der internationalen Blockade des Landes nicht abschieben konnte - wegen versuchten Mordes in 31 Fällen vor Gericht verantworten. Sechs weitere Asylbewerber sind ebenfalls angeklagt; auch sie hatten Brandstiftungen geplant, waren aber an diesem Anschlag nicht direkt beteiligt. U. Meixner |
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