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Der Stammtisch im Deutschen Haus erinnert sich: Wer vor 30, 40 Jahren die Masseneinwanderung, besonders die aus der Türkei in die Bonner Bundesrepublik, kritisch sah und deren mögliche kulturelle und religiöse Folgen ansprach, wurde von den 68er Multikulti-Träumern im Bündnis mit den auf Arbeitskräft e erpichten kapitalistischen Funktionären als ewiggestriger "Ausländerfeind" dargestellt und in der Presse karikiert. Heute leben drei Millionen Muslime in Deutschland mit 2600 Moscheen und Gebetsräumen.
Andere Karikaturen machen heute Furore, hieß es am Stammtisch, solche, die Mohammed mit dem Terrorismus in Verbindung bringen. Eine gottlose Gesellschaft habe zwar christliche Kruzifixe aus den Schulen verbannt, aber ansonsten herrsche totale Meinungs- und Pressefreiheit.
Die Verletzung religiöser Kultur sei gang und gäbe, stellte der Stammtisch fest. Aber wer selbst kein Gespür dafür habe, tappe eben auf dieser Welt herum wie ein Elefant im Porzellanladen. So könne es passieren, daß eine Milliarde Menschen durch eine ihre Religion verletzende Karikatur in einem dänischen Provinzblatt gekränkt und in Aufruhr gebracht würden.
Den verletzten Muslimen wiederum bot sich das dänische Reichsbanner als Haßobjekt an. War doch der "Danebrog", ein rotes Tuch mit weißem christlichen Kreuz, durch göttliche Fügung schon 1219 bei Reval vom Himmel gefallen, nach einem Sieg bei einem vom Papst genehmigten Kreuzzug.
Der Stammtisch meinte, es könne nichts schaden, wenn das aufgeklärte Europa lerne, religiöse Gefühle anderer zu respektieren, auch wenn man selbst ihrer nicht mehr fähig sei. Man habe sich schließlich viele gläubige Menschen selbst ins Land geholt.
Euer Michel |
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