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Der Stammtisch im Deutschen Haus sah seine Vorbehalte gegen die Entwicklungen in der Europäischen Union durch die britische "Eiserne Lady" Maggie Thatcher bestätigt. Hat sie doch in ihrem neuesten Buch "Statecraft" die EU als "den größten Quatsch der modernen Ära" bezeichnet. Ihre Empfehlung, ihr Land "müsse schnellstens den totalen Rückzug aus der EU antreten", sei zwar harter Tobak, aber als Provokation geeignet, endlich über die Zukunft Europas grundsätzlich nachzuden- ken, meinte der Stammtisch.
Maggie habe nicht unrecht, wenn sie die EU als resistent gegen jeden Reformversuch und die Mitgliedschaft ihres Landes als "politischen Irrtum von wahrhaft historischen Dimensionen" ansehe. Aus deutscher Sicht, fügte der Stammtisch hinzu, sei nicht nur die DM auf dem Altar Europas geopfert worden, sondern Jahr für Jahr müsse der deutsche Steuerzahler mit dem Gegenwert von über 23 Milliarden Mark an Nettozahlungen die Musik in Brüssel bezahlen.
Die Thatcher habe recht, daß "Gedanken für undenkbar zu erklären ein erbärmlicher Ersatz für politisches Urteilen" sei. Für Politik und Medien in Deutschland aber sei die EU eine "heilige Kuh", über die unsere Parteien sprächen, wie weiland die Blockparteien über den Sozialismus. Maggie sei eine britische Patriotin und ihr Verhältnis zu Deutschland vom Trauma der Kriegsjahre von 1940 bis 1944 bestimmt. Sie habe die Wiedervereinigung des "deutschen Molochs" nicht gewollt. Doch gehöre für sie die Zukunft dem Nationalstaat, sofern sein Management die Kraft aufbringe, ihn wettbewerbsfähig zu machen. Wie das gehe, habe sie gezeigt, als sie die Dekadenz in ihrem Land besiegt und ein heruntergekommenes Gemeinwesen wieder nach vorn gebracht hab |
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