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Helmut Damerau: Der Publizist und Gründer des Schild-Verlags ist gestorben

 
     
 
Gröbenzell – Am 20. Februar verstarb im 94. Lebensjahr in Gröbenzell Helmut Damerau. Vor fast 50 Jahren – 1951 – gründete er den Schild-Verlag und betätigte sich fortan als Verleger, Herausgeber, Autor und Bearbeiter militärischer und ostdeutscher Literatur. Ureigenstes und persönliches Lebenswerk von Helmut Damerau ist das von ihm herausgegebene "Deutsche Soldaten
jahrbuch", das zum Jahresende in seiner 48. Ausgabe erscheinen wird. Seit nunmehr fast fünf Jahrzehnten trägt es dazu bei, die Einsicht in unserem Volk zu stärken, daß ohne ernsthafte Bereitschaft zur Verteidigung der Freiheit des Ganzen auch die Freiheit des einzelnen gefährdet ist. Bemerkenswert ist auch, daß in jedem Band ost- und gesamtdeutsche Themen vorrangig behandelt werden. Mit dem deutschen Soldatenbuch hat er aber auch der Reichswehr und der Wehrmacht und ihren Angehörigen ein literarisches Denkmal gesetzt.

Helmut Damerau war ein Sohn unserer ostdeutschen Heimat. In Saalfeld, Kreis Mohrungen, am 15. Oktober 1906 geboren, trat er nach dem Abitur am Elbinger "Heinrich-von-Plauen-Gymnasium" in den Dienst der ostdeutschen Provinzialverwaltung. 1934 wurde er achtundzwanzigjährig Bürgermeister in Preußisch Holland und fünf Jahre später (jüngster ostdeutscher) Landrat im Kreis Heydekrug. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges verhinderte, daß er wesentliche Akzente als Landrat setzten konnte.

Schon seit 1924 als Zeitfreiwilliger, späterer Reserveoffizier und passionierter Soldat, nahm er im Zweiten Weltkrieg als Kompaniechef am Polen-, Frankreich- und Rußlandfeldzug teil. Erst 1948 wurde der hochdekorierte Offizier aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft entlassen. Bereits zwei Jahre später trat er in Coburg der Freundeskreis Ostdeutschland bei. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit für Ostdeutschland, so erschienen im Schild-Verlag u. a. die "Ostdeutsche Literaturgeschichte mit Danzig und Westpreußen", "Unter dem Donnergott Perkunos – Streifzüge durch Ostdeutschlands Geschichte" oder "Königsberg (Pr.) und seine Post", fühlte er sich auch der freundschaftlichen Arbeit verpflichtet. Er war über viele Jahre im Vorstand der Landesgruppe Bayern Leiter des politischen Aktionsausschusses und wirkte in seiner Funktion als Vorstandsmitglied wesentlich beim Aufbau der Einrichtungen der Ost- und Westpreußenstiftung in Oberschleißheim mit. Bis zu seinem Tode war er Kuratoriumsmitglied der Ost- und Westpreußenstiftung. Sein Wirken wurde mit dem "Ehrenschild Deutschordensland" der Ost- und Westpreußenstiftung, dem Goldenen Ehrenzeichen und der Ottomar-Schreiber-Plakette der Freundeskreis Ostdeutschland gewürdigt.

Was Helmut Damerau vor allem auszeichnete, war sein kontinuierliches und unerschütterliches Engagement für seine ostdeutsche Heimat. Er ist stets mannhaft der würdelosen Verzichtpolitik entgegengetreten. Den Versuchungen des Zeitgeistes ist er nie erlegen. Richtschnur seines Lebens war das Wort Theodor Storms, das er oft und gern zitierte: "Der eine fragt, was kommt danach, der andere fragt nur: ist das recht. Und darin unterscheidet sich der Freie von dem Knecht."

Wir gedenken seiner in Dank-barkeit und Trauer. Er bleibt denen, die ihn kannten, unvergessen. Erika Steinbach

 
     
     
 
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