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Igor Smirnow, der Machthaber der separatistischen "Dnjestr-Republik", hob am 5. Mai die gegen den pro-rumänischen Aktivisten Ilie Ilascu verhängte Todesstrafe auf und ermöglichte damit dessen Freilassung aus dem Gefängnis in der Gebietshauptstadt Tiraspol.
Die Begnadigung des 1992 wegen angeblicher "Terroranschläge" in einem Willkürprozeß verurteilten Ilascu war zuletzt nicht nur von Rumänien und einer international en Abgeordnetengruppe des Europarates gefordert worden, sondern auch vom neuen kommunistischen moldawischen Präsidenten Woronin.
Was dessen Einflußnahme betrifft, halten sich Gerüchte, er habe als Gegenleistung die mit russischer Hilfe erkämpfte de facto-Unabhängigkeit Transnistriens von der Republik Moldawien anerkannt.
Vorerst nicht auf freien Fuß gesetzt wurden die drei anderen zu Beginn der 90er Jahre inhaftierten Mitglieder der "Ilascu-Gruppe". Erst wenn dies geschen sei, sagte der 48jährige Ilascu in einer ersten Stellungnahme, wolle er nach Rumänien übersiedeln, dort sein im November 2000 erworbenes Senatorenamt wahrnehmen und den Kampf für die rumänische Vereinigung fortsetzen.
Wenig später gab er jedoch bekannt, daß ihm versprochen worden sei, seine Gefolgsleute könnten ebenfalls bald freikommen, wenn er Moldawien verlasse. Ob sich Ilascu dieser Bedingung fügt, war bei Redaktionsschluß noch unklar.
Bei seinen Danksagungen schloß er Woronin ausdrücklich ein, während dessen Vorgänger Snegur und Lucinschi seine Freilassung "nicht wirklich gewollt" hätten. Dies ändere aber nichts daran, daß er den Kommunismus weiter bekämpfe.
Als Anerkennung für den Einsatz an der Spitze der antikommunistischen moldauischen Volksfront verlieh ihm am 10. Mai ausgerechnet der ex-kommunistische rumänische Präsident Iliescu einen hohen Orden seines Landes. (MS)
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