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Elf Sozialstationen in Ost- und Westpreußen in zehn Jahren: Wie hat Ihr Verband das geschafft?
Haupt: Wir stehen als Johanniter-Unfall-Hilfe ja nicht alleine da. Die Sozialstationen wurden nach Finanzierung der materiellen Erstausstattung durch das Bundesministerium des Innern in enger Zusammenarbeit mit der Preußischen und Posen-Westpreußischen Genossenschaft des Johanniterordens aufgebaut. Auch die kontinuierliche Unterstützung durch die Kreisgemeinschaften ist unverzichtbar und kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Vor Ort haben wir in den lokalen Stadt- beziehungsweise Gemeindeverwaltungen sowie in den Vereinen der deutschen Volksgruppe verläßliche Vertragspartner. Mit diesen Partnern und vor allem mit den vielen engagierten Einzelpersonen teilen wir dankbar den bisherigen Erfolg unseres gemeinsamen Projektes.
Was ist die Grundidee der Hilfe?
Haupt: Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. besteht seit 1952 als Ordenswerk des über 900 Jahre alten Johanniterordens. Entsprechend der Präambel ihrer Satzung will sie im Bewußtsein der Tradition christlicher Nächstenliebe notleidenden Menschen beistehen. Dies gilt auch für unser Engagement im heute unter polnischer Souveränität stehenden Ost- und Westpreußen. In diesem Geiste leisten insbesondere die von uns eingesetzten Schwestern aus den jeweiligen Gemeinden die Arbeit der Sozialstationen unter eigener Pflegedienstleitung und helfen allen Bedürftigen ungeachtet ihrer Nationalität, Herkunft oder religiösen Zugehörigkeit.
Wie sieht die Zukunft der Sozialstationen in Ost- und Westpreußen aus?
Haupt: Wir verstehen unser Projekt als Hilfe zur Selbsthilfe durch lokale Kräfte. So ist es unser besonderes Anliegen, daß die Gemeinde- und Stadtverwaltungen an den Standorten der Sozialstationen Verantwortung und in zunehmendem Maße auch die finanzielle Last mittragen. Auch wenn sie dies bereits in sehr begrenztem Umfang tun - in unserem Motivationsbemühen werden wir nicht nachlassen. Denn immer noch tragen die Johanniter den Löwenanteil der Kosten, obgleich auch deren finanzielle Möglichkeiten immer weiter eingeengt werden. So bleibt als Fazit: ohne die regelmäßige Unterstützung durch die Kreisgemeinschaften und ohne Spenden ginge es nicht. |
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