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Warschau In Polen sind in der letzten und vorletzten Woche kurz nacheinander drei Korruptionsaffären ruchbar geworden. Zuerst entließ Regierungschef Buzek angesichts zweifelhafter Vorgänge in zwei Ministerien den stellvertretenden Verteidigungsminister Szeremietiew und beurlaubte Tomasz Szyszko, den Minister für Telekommunikation. Dann nahm die Polizei auch noch den ehemaligen Leiter der Polnischen Versicherungsanstalt PZU Zycie, Grzegorz Wieczerzak, fest. Dieses Unternehmen gehört zu der mit 15 Millionen Mitgliedern größten Versicherung des Landes und befindet sich zu 56 Prozent in Staatsbesitz. In bezug auf die inkriminierten Investitions- und Kreditgeschäfte von Wieczerzak und einigen anderen früheren und heutigen PZU-Beschäftigten sprach Justizminister Iwanicki vom "größten polnischen Korruptionsskandal seit dem Ende des Kommunismus".
Beutekunst-Museum
Frankfurt/Oder Der Danziger Schriftsteller Günter Grass hat sich für den Bau eines deutsch-polnischen Museums für strittige Gemälde, Skulpturen, Bücher, Manuskripte, Partituren usw. ausgesprochen. Anläßlich seiner Ehrung mit dem Viadrina-Preis der Universität Frankfurt/Oder für "Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung" behauptete er am 13. Juli, daß sich der Streit um die Beutekunst nur auf diesem Wege beilegen lasse und nicht durch beidseitige Rückgabe des widerrechtlich angeeigneten fremden Eigentums.
Literaturbeziehungen
Darmstadt Das Deutsche Polen-Institut (DPI) plant die Herausgabe eines Lehrerheftes "Bausteine für den Deutschunterricht. Polnische Literatur und deutsch-polnische Literaturbeziehungen". Wie es in der neuesten Ausgabe der "Nachrichten" des Darmstädter Instituts heißt, sollen mit der Veröffentlichung vor allem Deutschlehrer der Sekundarstufe II angesprochen werden sowie Klassen, die sich am Schüleraustausch mit Polen beteiligen bzw. eine Klassenfahrt ins Nachbarland vorhaben.
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