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Langer Weg zur Wahrheit

 
     
 
Bis 1990 wurde die Deutsche Wehrmacht neben anderer Anklagen auch des Massenmordes a 11000 kriegsgefangenen polnischen Soldaten und Offizieren beschuldigt, deren Leichname in Wald von Katyn, westlich von Smolensk, gefunden worden waren. Auf einer 1941 von de Sowjets aufgestellten Tafel hieß es, die Polen seien "von den Schergen de Hitlerregimes erschossen" worden. "Die Truppen der Roten Armee
werden si rächen." Das britische Lizenzblatt "Nordwest-Nachrichten" vom 4. Janua 1946 wartete mit der Schlagzeile auf: "Katyn-Massenmord als Naziverbrechen in Pole aufgedeckt." Erst 1990 gestand Moskau, daß die Morde an den polnische Kriegsgefangenen auf das Konto des NKWD gingen.

Jahrzehntelang verkündeten in der Gedenkstätte des ehemaligen KZ Auschwitz steinern Tafeln in 19 Sprachen, dort seien vier Millionen Menschen ermordet worden. Im April 199 ließ der Direktor des polnischen Auschwitz-Museums Dr. Franciszek Piper die auf de Tafeln angebrachten Inschriften entfernen. Zur Begründung hieß es, die Zahl von vie Millionen sei überhöht. Man müsse von einer Million Toten verschiedener Völke ausgehen. Hiergegen protestierte Heinz Galinski: Es diene der "unzulässige Relativierung der Nazi-Verbrechen".

Dem polnischen Historiker Dr. Bogdan Musial und seinem ungarischen Kollegen Dr Krisztian Ungvary ist es zu verdanken, daß die Lügenausstellung des linksbourgeoise Milliardärs Reemtsma "Vernichtungskrieg – Verbrechen der Wehrmacht" geschlossen werden mußte.

Im Chorraum der Sühnekapelle, die Teil des als Ehrenfriedhof und Weihestätte für die Toten des KZ-Lagers Flossenbürg angelegten Gedenkstätte ist, ist auf einer Steintafe die Zahl von 73 296 Opfern angegeben.

Die Gedenkstätte steht unter dem Schutz des Abkommens vom 23. Oktober 1954 zwische der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik als dauernd zu erhaltend Gedenkstätte.

Nach den Erkenntnissen des Instituts für Zeitgeschichte in München und de Bayerischen Ministeriums für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst beträgt die tatsächliche Zahl der Toten rund 30 000. Das Ministerium sieht sich jedoch an de Berichtigung der Opferzahl durch das Abkommen von 1954 gehindert. Dieses sieht nämlic vor, daß "Gedächtnisstätten und Friedhöfe der Opfer der Deportation ... in ihre gegenwärtigen Zustand zu erhalten sind".

Ein Leser dieser Zeitung wandte sich an die Französische Botschaft und regte an, die falsche Opferzahl einvernehmlich zu berichtigen. Die Botschaft der Französischen Republi teilte mit, im Vergleich zu den Millionen Opfern des Nationalsozialismus erschein "ein Streit um Zahlen unangemessen". Das einstige KZ Flossenbürg soll nac Auffassung des Bayerischen Kultusministeriums "ein Ort des historischen Lernens un Suchens" sein. Um der deutsch-französischen Freundschaft willen wird den jährlich Tausenden von Besuchern der KZ-Gedenkstätte, darunter viele Schulklassen, die geschichtliche Wahrheit vorenthalten. Aron Winter


 
     
     
 
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