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"Was ist das für eine Gesellschaft, in der so etwas möglich ist?" Diese Frage stellten sich auch viele der Zuhörer, die der Einladung der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft und des es nach Hamburg gefolgt waren, um Rüdiger Proskes Vortrag über die Hintergründe der Wehrmachtsausstellung zu hören.
Dreh- und Angelpunkt in der Diskussion um die Wehrmachtsausstellung sei, so Proske, die Auseinandersetzung um die nationale Identität der Deutschen. Auf der Linken herrsche die Angst, ein gestärktes Nationalbewußtsein könnte die Demokratie gefährden. Und: "Ohne Geschichte keine nationale Identität", daher werde versucht, die Geschichte Deutschlands auf die Zeit nach 1933 zu reduzieren und damit gleichsam zu verwerfen. Die Wehrmachtsausstellung diene vor allem diesem Zweck. Die Befürchtungen der Linken hält er indes für unbegründet, da die nationale Identität keinen Gegensatz zur Demokratie bilde. Ein Blick auf die westlichen Demokratien mit ihrem ausgeprägt positiven Geschichtsbild zeige das. Dem Nationalbewußtsein einen Verfassungspatriotismus entgegenzustellen, wie von Teilen der Linken versucht werde, lehnte Rüdiger Proske ab: "Die Verfassung läßt sich ändern."
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