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Litauen betreibt eine eigene Schule für Deutsche

 
     
 
Der Sprecher der Freundeskreis Ostdeutschland (), Erika Steinbach, besuchte im Rahmen seiner Reise nach Memel und Heydekrug auch die Hermann-Sudermann-Schule in Memel. Dabei wurde er ausführlich von der Direktorin der Schule, Angela Klitiene, über die Struktur und die Lehrinhalte der Schule informiert.

Die Hermann-Sudermann-Schule ist eine litauische Schule für die deutsche Volksgruppe
in Litauen. Die Unterrichtssprache ist Litauisch, aber schon ab der Klasse 1 - also für Sechsjährige - wird vermehrt Deutschunterricht angeboten. In der Unterstufe werden sechs bis sieben Stunden Deutsch als Fremdsprache gelehrt. In der Mittel- und Oberstufe reduziert sich dieses Angebot auf drei bis fünf Stunden wöchentlich.

Die Schule besuchen derzeit 538 Schüler, etwa die Hälfte sind deutsche oder deutschstämmige Kinder beziehungsweise Jugendliche.

Die Schule führt in zwölf Jahren zum Abitur. Jeder Schülerjahrgang wird in zwei Klassen beschult, so daß die gesamte Schülerschaft der Schule in 24 Klassen beschult wird.

Litauisch als Staatssprache und Deutsch als Nationalitätensprache sind verbindliche Prüfungsfächer für das Zentralabitur. Das Abitur an der Hermann-Sudermann-Schule ist in der Bundesrepublik Deutschland voll anerkannt. Jeder Abiturient der Schule kann an allen bundesdeutschen Universitäten studieren.

Die Hermann-Sudermann-Schule ist eine Ganztagsschule, das Mittagessen wird im Wirtschaftstrakt der Schule zubereitet und eingenommen.

Der Schule ist ein Internat angegliedert, in dem zur Zeit 30 Schüler untergebracht sind. Das Internat nimmt Schüler auf, denen aufgrund weiter Schulwege die tägliche Heimfahrt nicht möglich ist. Das Internat ist kostenlos, die Internatsschüler müssen lediglich für Verpflegung und Wäschepflege eine geringe Gebühr entrichten.

Die sogenannte "deutsche" Schule ist eine litauische Staatsschule. In der Bundesrepublik Deutschland wird immer wieder kolportiert, daß die Hermann-Sudermann-Schule eine deutsche Auslandsschule sei, die vom Bundesverwaltungsamt voll alimentiert werde. Der bundesdeutsche Beitrag zum Betrieb der Schule besteht aber lediglich in der Entsendung zweier Programmlehrer, die vornehmlich im Deutschunterricht eingesetzt werden.

Nach dem Gespräch führte die Schulleiterin den Sprecher der durch die gesamte Schule und den Internatstrakt. Dabei konnte sich der Gast aus der Bundesrepublik auch in zwei Klassen von der hohen Qualität des angebotenen Deutschunterrichtes überzeugen. Erika Steinbach bedankte sich bei der Verabschiedung für die umfassenden Informationen und verband seine guten Wünsche für die Arbeit des Lehrkörpers mit einem Geldgeschenk für den Sozialfond der Schule.

Der Sprecher der Freundeskreis Ostdeutschland wurde bei seinem Besuch in der Hermann-Sudermann-Schule von Alfreda Kazukauskiene (Luise Quitsch), der Vorsitzenden des Vereins "Edelweiß" der Wolfskinder, begleitet.
 
     
     
 
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