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Luises Spur im märkischen Sand

 
     
 
Werden Berliner nach Königin Luise gefragt, dann antworten sie gerne mit "... das war doch die Gemahlin vom Alten Fritz". Stimmt zwar nicht, zeigt aber, welcher Stellenwert der Mutter von Kaiser Wilhelm I. heute noch in Preußen eingeräumt wird.

Königin Luise, geboren im Jahr der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung 1776, war und ist eine der bekanntesten und beliebtesten Gestalten Preußens. Zeitgenosse
n beschreiben sie als gleichermaßen schön und aufgeschlossen. Sie war - auch als Unterstützerin der Erneuerer Stein und Hardenberg - ausgeprägt reformwillig und repräsentiert damit den besonders erfolgreichen und vorbildlichen Teil von Preußen, dessen König sie im Alter von 17 Jahren 1793 heiratete. Angeblich war es zwischen ihr und Friedrich Wilhelm III. Liebe auf den ersten Blick. Luise, die Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz, brachte bürgerliche Ideale mit an den Hofstaat. So duzte sie sich mit ihrem Ehemann, aus Sicht von Friedrich dem Großen und seiner Entourage 50 Jahre zuvor ein noch unvorstellbarer, weil unverfrorener Vorgang. Auch hat sie den Walzer - zum Schrecken ihrer Hofdamen - eingeführt.

Zu Lebzeiten gehörte die Berliner Pfaueninsel zu ihren Lieblingsausflugszielen. Luise residierte natürlich im Schloß Charlottenburg. Doch dann verstarb sie - viel zu jung - bereits 1810 im Alter von 34 Jahren.

Der Trauerzug, an dem schon damals die Bevölkerung reichlich Anteil nahm, soll jetzt ein touristisches Markenzeichen werden. Vom Schloß Hohenzieritz bei Neubrandenburg bis nach Berlin-Charlottenburg haben die Schlösserverwaltung Mecklenburg-Vorpommern und die Stiftung Preußische Schlösser Berlin-Brandenburg eine "Königin-Luise-Route" konzipiert.

Auf der Route, die sich am besten mit dem Pkw zurücklegen läßt, laden zahlreiche Sehenswürdigkeiten zum Besuch ein: die Residenzstadt Neustrelitz, das Schloß Mirow, Fürstenberg, Dannenwalde, Gransee, das Schloß Oranienburg, Schloß und Kirche Paretz und schließlich die Pfaueninsel im Berliner Wannsee. Alle Orte lassen sich wohl nicht auf einmal bewältigen. Als lohnendes Ziel für eine Tagestour bietet sich der eine oder andere Vorschlag aber allemal an.

Für die Initiatoren steht fest: Ohne Interesse am geschichtlichen Erbe wird es kein Bewahren der historischen Baukunst und Kulturdenkmäler geben. Die Erfinder der Königin-Luise-Route profitieren davon, daß sich die öffentliche Aufmerksamkeit wieder Personen zuwendet, von denen noch vor zehn oder 20 Jahren kaum jemand etwas wissen wollte. Die plötzliche Hochkonjunktur von Erinnerungsdaten (zuletzt 250. Geburtstag Mozarts, 150. Geburtstag Freuds) gibt ihnen Hoffnung. Sie rechnen mit dem Durchbruch für ihr Projekt im Jahre 2010. Dann ist der 200. Todestag Luises.

Weitere Informationen wie die Broschüre und vor allem wertvolle Veranstaltungstermine zur Route: www.koenigin-luise-route.de

Königin Luise (1776-1810)
 
     
     
 
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