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Mensch Meyer nimm den Hut

 
     
 
Mit ihren Generalsekretären hatte die CDU in den letzten 25 Jahren wenig Glück. Kurt Biedenkopf, zweifellos ein vorzüglicher Generalsekretär, der die Partei programmatisch nach vorne brachte, widersprach dem Parteivorsitzenden öffentlich, wenn es in der Sache geboten war. Kohl duldete in seiner Nähe nur Claqueure, er feuerte Biedenkopf. Dessen Nachfolger wurde Heiner Geißler. Dieser Herz-Jesu-Marxist aus gemeinsamen Mainzer Tagen war zunächst willfährig. Er sorgte dafür, daß Kohls Wort von der „geistig-moralischen Wende“ eine Worthülse blieb. Sein bis heute andauernder Propaganda
feldzug für Multikulti förderte den 100.000fachen Asylmißbrauch in dieser Republik. Seine dümmlichen Sprüche über „Deutschland in den Grenzen von XY“ sind uns noch in Erinnerung. Als er sich mit der Macht des CDU-Generalsekretärs an einer Revolte gegen Kanzler Kohl beteiligte, folgte sein Sturz prompt. Dann kam Volker Rühe. Wir erinnern uns: Er beschwor gleich nach Beginn der Kanzlerschaft Kohls die Bindungswirkung der Brandtschen Ostverträge. Rühe, ein Mann, wie ihn sich Kohl wünschte, immer im Dunstkreis des Pfälzers, spekulierte lange Zeit darauf, in die Fußstapfen seines Mentors einzutreten. Kohl dankte es ihm 1992 mit der Beförderung zum Bundesverteidigungsminister. Eine Entscheidung, die für die Bundeswehr verheerende Folgen hatte. Rühe war dem Amt weder menschlich noch fachlich gewachsen. Er erwarb sich in den Jahren als Bundesverteidigungsminister das Etikett „Volker Rüpel“. Rühes Nachfolger im Amt des CDU-Generalsekretärs wurde Peter Hinze. Ein Pastor, loyal und blaß. Am Ende seiner Amtszeit stand der rot-grüne-Wahlsieg von 1998. Nun kam Frau Merkel. Sie hat sich bleibende Verdienste erworben, als sie couragiert das Denkmal Kohl vom Sockel stürzte und den CDU-Spendensumpf trockenlegte. Zur Parteivorsitzenden gewählt, berief sie Ruprecht Polenz zu ihrem Nachfolger im Amt des CDU-Generalsekretärs. Dieser amtierte ein halbes Jahr. Weshalb er zurücktrat, blieb bis heute unklar. Ihm folgte Laurenz Meyer. Hölzern und ohne Charisma hat er die Politik der CDU interpretiert und kommentiert. In unzähligen Talkrunden wurde er in der Republik bekannt, wirkte aber selten souverän. Die notwendigen Reformgesetze brachten es mit sich, daß Meyer den Menschen die Botschaft übermitteln mußte „Gürtel enger schnallen, Selters statt Sekt trinken“. Nun stellt sich heraus: Meyer predigte Wasser und trank selbst Wein. Merkel muß handeln. Meyer könnte ihr das ersparen, wenn er ohne Kommentar den Hut nehmen würde. Erika Steinbach

 
     
     
 
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