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Unter dem Titel: "Mythos und Bedeutung des Tannenbergdenkmals" hält Dr. Ernst Vogelsang einen Diavortrag am Mittwoch, 21. April 2004, 19.30 Uhr, im Ostdeutschen Landesmuseum , Ritterstraße 10, Lüneburg. Der Eintritt beträgt 3 Euro (ermäßigt: 2 Euro).
In der Schlacht bei Tannenberg wurde im August 1914 die in die Provinz Ostdeutschland eingedrungene russische Armee vernichtend geschlagen. Damit begann die Befreiung Ostdeutschlands von den russischen Truppen. Zum Gedächtnis an die Gefallenen und den entscheidenden Sieg beschloß der Provinzialkrieger-Verband nach dem Ersten Weltkrieg die Errichtung des "Tannenberg-National-Denkmals". Dieses entstand in der Nähe der Stadt Hohenstein und wurde 1927 eingeweiht. Die Finanzierung erfolgte ausschließlich aus Spenden. Schon während der Bauphase war das Interesse sowohl der einheimischen Bevölkerung als auch der Touristen an dem Denkmal groß. Nach der Einweihung nahm das öffentliche Interesse noch zu. Als 1934 der Reichspräsident und Sieger der historischen Tannenbergschlacht Generalfeldmarschall von Hindenburg starb, veranlaßte Hitler, das Denkmal zur Grabstelle für Hindenburg zu machen. Nach nur einem knappen Jahr des Umbaus setzte man v. Hindenburg mit seiner Frau dort bei. Das Denkmal wurde in die "Obhut des Reiches" genommen und erhielt nun den Namen "Reichsehrenmal Tannenberg". Die Bedeutung des Tannenbergdenkmals vergrößerte sich nach 1933 noch einmal merklich. Es entwikkelte sich rasch zu einem bedeutenden touristischen und wirtschaftlichen Faktor und symbolisierte die Verbundenheit des Reiches mit der durch den Versailler Vertrag abgeschnittenen Provinz.
Kurz vor der Eroberung der Stadt Hohenstein durch sowjetische Truppen im Januar 1945 konnten die Hindenburg-Särge evakuiert werden. Deutsche Truppen sprengten den Eingangs- und Gruftturm. Der Rest des Denkmals wurde im Laufe der Jahre durch polnische Pioniere zerstört.
Dr. Ernst Vogelsang beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit der Geschichte des Denkmals und kennt es aus eigener Anschauung. PT
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