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Die Schauspielerin Carola Höhn begeht am 30. Januar ihren 95. Geburtstag. In den 30er und 40er Jahren gehörte sie zu den beliebtesten Ufa-Stars. Carola Höhn wurde in Wesermünde geboren und wirkte bereits als Schülerin bei Aufführungen des Stadttheaters in Bremerhaven mit, so als "Mohr" in der "Aida" oder als Schweizer Kind im "Tell". Als der Berliner Vorort Steglitz noch eine eigene Sprechbühne besaß, die zuletzt unter der Leitung des Schauspielerehepaares Julia Serda und Hans Junkermann stand, sprach die Höhn dort eines Tages wegen eines Engagement s vor und hatte tatsächlich das Glück, in dem Lustspiel "Der Herr Senator" eine kleine Rolle zu ergattern. Beim Film gelang ihr zunächst mit kleinen Aufgaben in "Einmal eine große Dame sein", "Abenteuer im Südexpreß" und "Charleys Tante" anzukommen, bis ihr mit dem Streifen "Ferien vom Ich" der Durchbruch gelang. Zu den bekanntesten Vorkriegsfilmen der Künstlerin gehören ferner "Der Bettelstudent", "Zu neuen Ufern", "Kameraden auf See" sowie "Die gute Sieben". Ab 1940 wirkte sie auch in einigen italienischen Produktionen mit. Nach dem Krieg spielte Carola Höhn Theater. Ihre Partner gleich nach dem Ende des Krieges waren Eric Ode und Wolfgang Luckschy in "Intimitäten", dem Stück, mit dem das Berliner Schloßpark-Theater 1945 wieder seine Pforten öffnete.
Die graugrünen Augen der interessanten Frau strahlen Herz, Geist und Gefühl in ansprechender Weise aus. Ihre Leuchtkraft, auch in der Schwarzweißfotografie deutlich erkennbar, kam in ihren Farbfilmen zu besonders starker Wirkung. In den Jahren 1956 und 1957 waren es vier: "Johannisnacht", "Viktor und Viktoria", "Auf Wiedersehen am Bodensee" und "Roter Mohn". Es war dann eine Weile still um sie, vorwiegend aus familiären Gründen. Michael-Arved, der damals 17jährige Sohn Carolas aus ihrer ersten Ehe mit einem Fliegeroffizier, der im Zweiten Weltkrieg gefallen war, hatte einen schweren Verkehrsunfall und konnte die Pflege seiner Mutter nicht entbehren. Als er genesen war, übernahm die Schauspielerin sofort eine Hauptrolle im Fernsehen, und zwar in dem aufregenden Familienschauspiel "O Wildnis" des amerikanischen Seelenenthüllers Eugene Gladstone O Neill. Sie war dem Film insofern nicht verloren, als sie laufend in der Synchronisation tätig war. Schon früh hat sie mit bedeutendem Erfolg die deutsche Stimme für die amerikanischen Stars Maureen O Hara, Irene Dunne und Katherine Hepburn gesprochen. In den 50er Jahren richtete sie einen Modesalon ein, der prächtig florierte und stand abends noch neben Hannelore Schroth, Albrecht Schoenhals und Robert Freitag in "Staatsaffären" auf der Bühne von Münchens "Kleiner Komödie".
Bis 1997 hatte sie als Schwiegermutter von "Dr. Brockmann" zehn Jahre lang in "Praxis Bülowbogen" (ARD) mitgewirkt. Mit 90 Jahren agierte die Schauspielerin noch in der SAT-1-Action-Serie "alphateam - Die Lebensretter im OP". "Die Rolle hat mir großes Vergnügen bereitet. Früher wurde ich ja meist im
komischen Fach besetzt. Jetzt konnte ich mal eine garstige Schwiegermutter spielen, die dazu noch mit einem Krankenhausaufenthalt bestraft wird", erzählt die Jubilarin. Nach dem Tod ihres zweiten Ehemannes im Jahre 1990 hat Carola Höhn ihre Wohnung in Grünwald bei München aufgelöst und ist in einem Senioren-Haus eingezogen.
Carola Höhn: Bis ins hohe Alter aktiv |
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